Entscheidungsstichwort (Thema)

Außerordentliche Kündigung eines Schwerbehinderten

 

Leitsatz (redaktionell)

1. Teilt die Hauptfürsorgestelle dem Arbeitgeber auf seinen form- und fristgerecht gestellten Zustimmungsantrag (§§ 12, 18 SchwbG) mit, daß die Kündigung des Arbeitnehmers ihrer Zustimmung nicht bedürfe, so beseitigt dieses Negativattest - ebenso wie die Zustimmung - die gesetzliche Kündigungssperre der §§ 12ff SchwbG (Fortführung von BAG Urteil vom 10. Dezember 1964 2 AZR 369/63 = BAGE 17, 1 = AP Nr 4 zu § 1 SchwBeschG).

2. Das Erfordernis einer unverzüglichen Erklärung der außerordentlichen Kündigung nach Erteilung der Zustimmung (§ 18 Abs 6 SchwbG) gilt entsprechend, wenn von der Hauptfürsorgestelle ein Negativattest erteilt worden ist.

 

Orientierungssatz

Außerordentliche Kündigung aus wichtigem Grund (eigenmächtige Verlängerung des Urlaubs nach vorheriger Abmahnung) gegenüber einem Schwerbehinderten: rechtliche Bedeutung des Negativattests, Unverzüglichkeit der Kündigungserklärung.

 

Verfahrensgang

LAG Baden-Württemberg (Entscheidung vom 17.09.1981; Aktenzeichen 5 Sa 87/81)

ArbG Ulm (Entscheidung vom 19.06.1981; Aktenzeichen 3 Ca 187/80 R)

 

Fundstellen

BAGE 42, 169-180 (LT1-2)

BB 1984, 212-213 (LT1-2)

DB 1984, 134-136 (LT1-2)

BehindR 1984, 92-95 (LT1-2)

BlStSozArbR 1984, 54-55 (T)

SAE 1985, 14-18 (LT1-2)

AP § 12 SchwbG (LT1-2), Nr 12

AR-Blattei, ES 1440 Nr 74 (LT1-2)

AR-Blattei, Schwerbehinderte Entsch 74 (LT1-2)

EzA § 12 SchwbG, Nr 12 (LT1-2)

ZfSH/SGB 1983, 451-454 (LT1-2)

ZfSH/SGB 1984, 87-89 (LT1-2)

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