Leitsatz (redaktionell)

Die Gewerkschaften haben jedenfalls dann keinen unmittelbar aus GG Art 9 Abs 3 ableitbaren Anspruch auf Duldung gewerkschaftlicher Werbe-, Informations- und Betreuungstätigkeit durch betriebsfremde Gewerkschaftsbeauftragte in kirchlichen Einrichtungen, wenn sie in diesen Einrichtungen bereits durch betriebsangehörige Mitglieder vertreten sind; ob ihre betriebsangehörigen Mitglieder zu einer solchen gewerkschaftlichen Betätigung auch bereit sind, ist unerheblich (im Anschluß an den Beschluß des BVerfG vom 1981-02-17 2 BvR 384/78, BVerfGE 57, 220 = AP Nr 9 zu Art 140 GG).

Ein Zutrittsrecht für betriebsfremde Gewerkschaftsbeauftragte ergibt sich auch nicht aus dem Übereinkommen Nr 135 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 1971-06-23.

 

Orientierungssatz

Das in dieser Sache früher ergangene Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 1978-02-14 1 AZR 280/77 = BAGE 30, 122 = AP Nr 26 zu Art 9 GG wurde aufgrund Verfassungsbeschwerde vom Bundesverfassungsgericht durch Beschluß vom 1981-02-17 2 BvR 384/78 = BVerfGE 57, 220 aufgehoben und an das Bundesarbeitsgericht zurückverwiesen.

 

Normenkette

GG Art. 140; WRV Art. 137; GG Art. 9 Abs. 3; IAOÜbk Art. 2-4, 6, 1; IAOÜbk 135 Art. 4, 1, 6, 3, 2

 

Verfahrensgang

LAG Hamm (Entscheidung vom 21.01.1977; Aktenzeichen 3 Sa 941/76)

ArbG Hagen (Westfalen) (Entscheidung vom 01.07.1976; Aktenzeichen 2 Ca 1542/75)

 

Fundstellen

Haufe-Index 437228

BAGE 37, 331-344 (LT1)

BAGE, 331

BB 1982, 674-675 (LT1)

DB 1982, 1015-1016 (LT1)

NJW 1982, 2279

BlStSozArbR 1982, 195-196 (T)

AP, (LT1)

AR-Blattei, ES 960 Nr 22b (LT1)

AR-Blattei, Kirchenbedienstete Entsch 22b (LT1)

EzA, (LT1)

MDR 1982, 610-611 (LT1)

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