AGS 5/2018, von Lewinski, Berufsrecht der Rechtsanwälte, Patentanwälte und Steuerberater

Von Kai von Lewinski. 4. Aufl., 2017. Verlag Nomos, Baden-Baden. 420 S., 39,00 EUR

Das anwaltliche Berufsrecht spielt auch für den Allgemeinanwalt eine immer wichtigere Rolle. Auch das Berufsrecht unterliegt einem Wandel, machen doch die allgemeinen Entwicklungen nicht vor der Anwaltschaft halt. Man denke hier nur an die Zulässigkeit von Zweigstellen oder auch die ständig auftretenden Probleme des anwaltlichen Werberechts (Beschriftung der Robe: BGH NJW 2017, 407) oder die Werbung mit kostenlosen Erstberatungen (s. hierzu BGH AGS 2017, 442). Über beA wollen wir an dieser Stelle lieber den Mantel des Schweigens hüllen. Auch hinsichtlich des Abrechnungsverhaltens, das in der BRAO und der BORA geregelt ist, haben viele Anwälte Nachholbedarf.

Das vorliegende Werk befasst sich ausführlich mit dem Berufsrecht der Rechtsanwälte und Patentanwälte und Steuerberater. Neben einer Einführung und Darstellung der historischen Entwicklung, die durchaus für das Verständnis des Berufsrechts vorteilhaft ist, werden sämtliche Fragen des Berufsrechts dargestellt, insbesondere das Mandatsverhältnis vom Zustandekommen bis zur Beendigung, Fragen der Interessenwahrnehmung und der Syndikustätigkeit, des Verbots widerstreitender Interessen, Verschwiegenheitspflicht, etc. Aber auch berufsrechtliche Aspekte der Vergütung und ihrer Abrechnung werden behandelt.

Darüber hinaus wird auch die zivilrechtliche Haftung dargestellt, ebenso Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Rechtsanwälten. Auch das Kammerwesen einschließlich der Aufsicht wird ausführlich dargestellt.

Erstaunlicherweise kann ein Anwalt – anders als in anderen freien Berufen – zugelassen werden, ohne jegliche Kenntnisse seines eigenen Berufsrechts. So ist es auch leider zu beobachten, dass Anwälte zu berufsrechtlichen Werken wie dem vorliegenden erst greifen, wenn es zu spät ist. Das vorliegende Werk gibt Gelegenheit, sich rechtzeitig über sein eigenes Berufsrecht zu informieren.

Autor: Norbert Schneider

Norbert Schneider

AGS 5/2018, S. IV