Das von Dr. Elmar Kalthoener begründete und von Dr. Helmut Büttner bis zur 5. Auflage fortgeführte Werk wird nach dem Tode dieser beiden Autoren nunmehr von einem neuen Autorenteam fortgeführt. Auch wenn die ursprünglich geplanten Reformbestrebungen, die jetzt wieder aufgenommen worden sind, bislang nicht Gesetz geworden sind, hat sich in den letzten Jahren seit der Vorauflage einiges geändert. Insbesondere hinsichtlich der Verfahrenskostenhilfe, die zum 1.9.2009 in Familiensachen und Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit eingeführt worden ist, hat sich umfangreiche Rspr. zu neuen Streitfragen entwickelt. Beispielhaft sei hier die Frage der Notwendigkeit der anwaltlichen Beiordnung genannt. In Familiensachen und Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit besteht – im Gegensatz zu den Familienstreitsachen – keine Pflicht zur grundsätzlichen Beiordnung eines Anwalts, sondern nur bei Notwendigkeit, die im Einzelfall zu prüfen ist. Dies alles und die gesamte Rspr. ist von den Autoren eingearbeitet worden.

Nach wie vor sind Prozess- und Verfahrenskostenhilfe sowie Beratungshilfe für die anwaltliche Praxis von erheblicher Bedeutung. Insbesondere in Familiensachen ergibt sich ein sehr hoher Anteil bedürftiger Mandanten. Ausreichende Kenntnisse der Rechtslage und Rechtsprechung sichern hier letztlich den eigenen Vergütungsanspruch des Anwalts. Dies gilt nicht nur für die Voraussetzungen und die Bewilligung der Prozesskostenhilfe, sondern auch für die spätere Abrechnung. So weisen die Verfasser zu Recht darauf hin, dass bei einer Stufenklage prozess- bzw. Verfahrenskostenhilfe einheitlich zu bewilligen ist und nicht stufenweise. Mit der Neuauflage liefern die Verfasser wieder ein aktuelles Nachschlagewerk, das alle Fragen beantwortet und dem Anwalt eine wertvolle Hilfe an die Hand gibt, mit der er die Rechte seiner bedürftigen Partei und damit letztlich auch seine eigenen Rechte gegenüber den Gerichten wirksam durchsetzen kann.

Autor: Norbert Schneider

Norbert Schneider

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