Das familienrechtliche Mandat. Von Rechtsfachwirtin Sabine Jungbauer. 4. Aufl., 2018. Deutscher Anwaltverlag, Bonn. 557 S. mit CD-ROM. 54,00 EUR

In der Reihe "Das familienrechtliche Mandat" erscheint die Neuauflage des Werks von Jungbauer zur Abrechnung in Familiensachen. Auf 523 Seiten wird das gesamte Kostenrecht in Familiensachen dargestellt. Das Werk beschränkt sich dabei nicht nur auf die anwaltliche Vergütung nach dem RVG. Ein weiteres umfassendes und äußerst detailliert dargestelltes Kapitel betrifft die Gerichtskosten und die Wertermittlung in Familiensachen. Gerade in Familiensachen sind fehlerhafte Wertfestsetzungen der Gerichte an der Tagesordnung, wie die Vielzahl obergerichtlicher Beschwerdeentscheidungen belegt, so dass fundierte Kenntnisse erforderlich sind, um sich dagegen zu wehren. Die Verfasserin geht dabei auf jede einzelne Streitfrage unter Nachweis der gesamten Rechtsprechung ein. Sie weist dabei zu Recht darauf hin, dass beim Versorgungsausgleich nicht nur diejenigen Anrechte zu berücksichtigen sind, die ausgeglichen werden, sondern auch die Anrechte, bei denen ein Ausgleich unterbleibt und sogar die Anrechte, bei denen sich nach Auskunft ergibt, dass keine ehezeitrelevanten Anteile zurückgelegt worden sind oder das Anrecht noch nicht unverfallbar ist. Ebenso weist Jungbauer zu Recht darauf hin, dass einstweilige Anordnungsverfahren nach der Rspr. des BGH Verfahren mit vorgeschriebener mündlicher Verhandlung sind, so dass hier auch eine fiktive Terminsgebühr bei einem Anerkenntnisbeschluss oder einem schriftlichen Vergleich anfallen kann. Behandelt werden ferner Fragen der Vergütungsvereinbarung sowie der Verfahrenskosten- und Beratungshilfe. Auch die Kostenerstattung nach dem FamFG bleibt nicht ausgespart. Die Rechtsprechungsnachweise sind lückenlos. Hilfreich ist insoweit, dass grundsätzlich die tragenden Gründe der Entscheidungen wörtlich widergegeben werden, was dem besseren Verständnis dient und dem Nutzer weiteres Nachschlagen erspart. Eine bessere Darstellung der Vergütung in Familiensachen gibt es derzeit nicht. Dieses Werk ist daher jedem Familienrechtler dringend ans Herz zu legen.

Autor: Norbert Schneider

Norbert Schneider

AGS 2/2018, S. IV

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