Von Prof. Dr. Dr. Herbert Grziwotz, Prof. Dr. Wolfgang Lüke, L.L.M. und Roland Rudolf Saller. 3. Aufl., 2020. Verlag C.H. Beck, München. XLVIII, 655 S., 69,00 EUR

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt (Schiller, “Wilhelm Tell”) und er keinen Anwalt hat, der sich im Nachbarrecht auskennt. Der Streit am Gartenzaun ist schon lange keine Seltenheit mehr. Es geht um Grillqualm, laute Musik oder überhängende Zweige, gackernde Hähne und vieles mehr. Immer mehr Deutsche ziehen mit ihren Nachbarn vor Gericht, um dort die Streitigkeiten eskalieren zu lassen. Die Schlichtungstermine enden oftmals mit gegenseitigen, schweren Beleidigungen. Solche Streitigkeiten zählen nicht gerade zu den lukrativsten Mandaten. Umso wichtiger, dass dieses Werk nicht nur über die Rechtslage bei Nachbarschaftsstreitigkeiten informiert, sondern auch Lösungsvorschläge zur Streitschlichtung bereit hält. Schließlich sind Nachbarn nicht einfach austauschbar und auch ein Hausverkauf erscheint unverhältnismäßig, auch wenn es manchmal der letzte Ausweg ist. Den Autoren war daran gelegen, mit Informationen über die Rechtslage zu einem sachlichen Miteinander zu verhelfen. Ziel ist nicht das Obsiegen der einen Partei, sondern die Konfliktlage zu entschärfen und einen Waffenstillstand zu bezwecken. Zusammenfassend werden alle Fragen zum Nachbarrecht beantwortet, u.a. Fragen zu Grundstücksgrenzen, Immissionen und Einwirkungen auf das Grundstück werden thematisiert und Probleme der Grundstücksnutzung durch Dritte behandelt. Das Werk ist bundesweit einsetzbar. Wer sich mit Nachbarschaftssachen befassen muss, sollte auf dieses Buch zurückgreifen.

AGS 12/2020, S. III

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