A. Erinnerung betreffend Streitwert

Soweit mit der Erinnerung gem. § 149 FGO gegen den Kostenfestsetzungsbeschluss der ihm zugrunde gelegte Streitwert aus dem Beschluss der im Klageverfahren zuständig gewesenen Einzelrichterin angegriffen wird, ist die jetzige Erinnerung unzulässig.

I. Das Klageverfahren ist abgeschlossen durch Urt. v. 25.10.2016; und zwar rechtskräftig infolge Verwerfung der wegen Nichtzulassung der Revision eingelegten Beschwerde als unzulässig durch Beschluss des BFH v. 24.4.2017.

Der das abgeschlossene Klageverfahren betreffende Streitwertbeschluss der für die Klage zuständig gewesenen Einzelrichterin v. 28.11.2016 ist unanfechtbar, wie nach Rechtsmittelbelehrung nochmals auf die Beschwerde des Klägers der BFH mit deren Verwerfung als unzulässig durch Beschl. v. 22.3.2017 II B 12/17 ausgeführt hat.

II. I.Ü. ist der von dem für die Klage zuständigen Senat bzw. von dessen gem. § 6 FGO zuständiger Einzelrichterin nach §§ 52, 63 GKG festgesetzte Streitwert ohnehin für den Kostensenat im Kostenfestsetzungsverfahren nach § 149 FGO i.V.m. §§ 22 ff., 32 ff. RVG wie beim Gerichtskostenverfahren nach § 66 i.V.m. § 339 ff.5263 GKG bindend (vgl. Beschlüsse Bayerisches LSG v. 6.10.2014 – L 15 SF 254/14 E, juris; v. 13.8.2014 – L 15 SF 67/14 E, juris; FG Hamburg v. 14.8.2013 – 3 KO 156/13, EFG 2013, 1960, juris; insgesamt Bayerisches LSG v. 10.5.2013 – L 15 SF 136/12 B, juris); ebenso wie der Kostenbeamte und im Erinnerungsverfahren der Kostensenat gebunden sind an die in der Klagesache von dem damit befassten Spruchkörper getroffenen Entscheidungen zur Hauptsache, Kostenlast und notwendigen Vertretung im Vorverfahren gem. §§ 135 ff., 139, 143 FGO (vgl. Beschl. BFH v. 5.12.2013 X E 10/13 – BFH/NV 2014, 377; v. 20.12.2006 – III E 7/06, juris; FG Hamburg v. 22.7.2011 – 3 KO 119/11, juris).

B. Erinnerung betreffend Stundensatz-Honorare

Die Erinnerung ist unbegründet, soweit mit ihr Stundensatz-Honorare der Prozessbevollmächtigten anstelle der gesetzlichen Gebühren gem. § 45 StBVV i.V.m. RVG geltend gemacht werden.

Es fehlt bereits an Belegen für die behauptete Stundensatz-Honorarvereinbarung(en) und für deren Durchführung.

Davon abgesehen sind als zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung notwendige Aufwendungen nur die gesetzlichen Gebühren und Auslagen für einen Prozessbevollmächtigten nach § 139 Abs. 1, 3 FGO erstattungsfähig, wie auch z.B. nach § 91 Abs. 1, 2 ZPO, § 162 Abs. 1, 2 VwGO; nicht dagegen vereinbarte höhere Stundensatz-Honorare (vgl. Beschl. Bayerischer VGH v. 19.7.2013 – 3 ZB 08.2979, BayVBl 2014, 661; OVG Lüneburg v. 20.10.1995 – 1 M 2160/95, NJW 2004, 699, juris Rn 8; Urt. VG Berlin v. 15.1.2015 – 3 K 193.13, juris Rn 33 ff; KG v. 2.12.2014 – 7 U 23/14, MDR 2015, 756, juris Rn 14; Baumbach/Lauterbach/Albers/Hartmann, ZPO, 72. Aufl., § 91 Rn 41; Brandt, in: Beermann/Gosch, AO/FGO, § 139 FGO Rn 188; Brandis, in: Tipke/Kruse, AO/FGO, § 139 FGO Rn 41; Mayer, in: Gerold/Schmidt, RVG, 21. Aufl., § 3a Rn 74; Hartmann, KostG, 44. Aufl., RVG § 3a Rn 49).

AGS 12/2017, S. 590 - 591

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