Rz. 127

 

Hinweis

Siehe auch § 1 Rdn 230 f., 525 ff.

 

Rz. 128

Unfallabhängige, aber auch unfallfremde Erkrankungen können die durchschnittlich zu erwartende Restlebenszeit negativ beeinflussen. Entscheidend für die Beurteilung der Laufzeit ist stets der Gesamtgesundheitsbefund, und nicht nur isoliert betrachtet die unfallkausale Beeinträchtigung.

 

Rz. 129

Das Internet bietet Rechner[103] zur Lebenserwartung an, deren Qualität aber nicht immer ausreichend sicher eingeschätzt werden kann.

 

Rz. 130

Anhaltspunkte für eine zeitliche Berücksichtigung geben Felleiter/Reinbott/Michel/Baumberger,[104]Hallmann,[105]Küppersbusch/Höher,[106]Schelter,[107]Sittaro/Lohse.[108]

 

Rz. 131

 

Tabelle 6.26: Rentenzugang wegen Erwerbsminderung nach Diagnosegruppen 2006109

Diagnosegruppe Mann Frau
Krankheiten von Skelett/Muskeln/Bindegewebe[109] 16,8 % 16,6 %
Krankheiten des Kreislaufsystems 14,5 % 6,1 %
Krankheiten des Verdauungssystems/Stoffwechselkrankheiten 4,9 % 3,4 %
Krankheiten der Atmungsorgane 2,9 % 2,0 %
Neubildungen 13,7 % 15,6 %
Krankheiten des Urogenitalsystems 1,1 % 0,8 %
psychische Erkrankungen 27,9 % 38,3 %
Krankheiten des Nervensystems 5,9 % 7,1 %
sonstige Erkrankungen 12,3 % 9,9 %
insgesamt 100,0 % 100,0 %
 

Rz. 132

 

Tabelle 6.27: Rentenzugang wegen Erwerbsminderung nach Diagnosegruppen 2016110

Diagnosegruppen Mann Frau
Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Krankheiten von Skelett/Muskeln/Bindegewebe[110] 10.938 12,7 % 11.878 13,5 %
Krankheiten des Kreislaufsystems 11.428 13,3 % 4.746 5,4 %
Krankheiten des Verdauungssystems/Stoffwechselkrankheiten 3.589 4,2 % 2.583 2,9 %
Krankheiten der Atmungsorgane 3.485 4,0 % 2.366 2,7 %
Neubildungen 10.940 12,7 % 11.379 12,9 %
psychische Störungen 31.426 36,5 % 43.042 49,0 %
  davon Sucht 5.847 6,8 % 1.738 2,0 %
Krankheiten des Nervensystems 5.562 6,5 % 5.787 6,6 %
sonstige Krankheiten 8.758 10,2 % 6.089 6,9 %
insgesamt 86.126 100,0 % 87.870 100,0 %
[103] Siehe z.B. http://www.lifeexpectancy.com/asp/Calculator/.
[104] Felleiter/Reinbott/Michel/Baumberger, Das traumatische Querschnittssyndrom, Schweiz MedForum 2004;4:1166–1172.
[105] Hallmann, Prognosefaktoren bei Patienten mit isoliertem schweren Schädel-Hirn-Trauma – Eine retrospektive Analyse, Diplomarbeit Medizinische Universität Graz, 15.1.2013.
[106] Küppersbusch/Höher, Ersatzansprüche bei Personenschaden, 12. Aufl. 2016, Rn 858 (dort auch Fn 12).
[107] Jahnke/Burmann-Schelter, Handbuch des Personenschadensrechts, 1. Aufl. 2016, Kap. 3 Rn 236 ff. (Querschnittlähmung), 510 (Schädel-Hirn-Trauma).
[108] Sittaro/Lohse, Hannover-Polytrauma-Langzeitstudie (HPLS), Forschungsarbeit zur Erfassung und Bewertung der Langzeitfolgen nach schweren Unfällen, e+s rück Schriftenreihe zu aktuellen Themen der Schadenversicherung, Ausgabe Nr. 12, Mai 2007.
[109] Rentenzugänge 2006, Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung – Rentenzugang 2006. Ohne Renten für Bergleute wegen Vollendung des 50. Lebensjahres und ohne Fälle mit nicht erfasster 1. Diagnose, Verschlüsselung nach ICD 10.
[110] Rentenzugänge 2006, Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung – Rentenzugang 2016. Einschließlich Renten für Bergleute wegen Vollendung des 50. Lebensjahres, ohne Fälle mit nicht erfasster 1. Diagnose, Verschlüsselung nach ICD 10 mit neuer Zuordnung einiger S-, T-, Q- und Z-Diagnosen ab 2016.

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