Rz. 399

 

Hinweis

Siehe auch Rdn 141.

 

Rz. 400

Für eine Kenntnis (§ 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB) aller Umstände, die einen Ausgleichsanspruch nach § 426 Abs. 1 BGB begründen, ist es erforderlich, dass der Ausgleichsberechtigte (kumulativ) Kenntnis von denjenigen Umständen hat, die begründen:[348]

einen Anspruch des Gläubigers gegen den Ausgleichsverpflichteten,
einen Anspruch des Gläubigers gegen ihn selbst,
das Gesamtschuldverhältnis,
im Innenverhältnis eine Ausgleichspflicht.
 

Rz. 401

Für den Beginn der Verjährung ist es nicht erforderlich, dass der Ausgleichsanspruch beziffert werden bzw. Gegenstand einer Leistungsklage sein kann.[349]

 

Rz. 402

Auch soweit der Ausgleichsanspruch auf Zahlung gerichtet ist, ist er mit der Begründung der Gesamtschuld i.S.v. § 199 BGB entstanden.[350] Für die Beurteilung der Frage, wann der Ausgleichsanspruch eines zum Schadensersatz verpflichteten Gesamtschuldners gegen den anderen i.S.d. § 199 Abs. 1 BGB in Hinblick auf Schäden entstanden ist, die erst nach der Verwirklichung des haftungsbegründenden Tatbestands eingetreten sind, ist der Grundsatz der Schadenseinheit (dazu Rdn 371; § 2 Rdn 1158 ff.) heranzuziehen.[351]

[348] BGH v. 18.6.2009 – VII ZR 167/08 – BGHZ 181, 310 = BauR 2009, 1458 = MDR 2009, 1276 = NJW 2010, 60 = VersR 2010, 394 = WM 2009, 1852.
[349] BGH v. 8.11.2016 – VI ZR 200/15 – MDR 2017, 149 = r+s 2017, 98 = VersR 2017, 170.
[350] BGH v. 8.11.2016 – VI ZR 200/15 – MDR 2017, 149 = r+s 2017, 98 = VersR 2017, 170 (Der Ausgleichsanspruch aus § 426 I 1 BGB entsteht bereits in dem Augenblick, in dem die mehreren Ersatzpflichtigen dem Geschädigten ersatzpflichtig werden, also mit der Entstehung der Gesamtschuld im Außenverhältnis); BGH v. 7.5.2015 – VII ZR 104/14 – BauR 2015, 1360 = MDR 2015, 667 = VersR 2016, 1208 = WM 2015, 1875 (Der Ausgleichsanspruch nach § 426 Abs. 1 BGB unterliegt der regelmäßigen Verjährungsfrist gemäß § 195 BGB. Der Anspruch entsteht bereits mit der Begründung der Gesamtschuld).
[351] BGH v. 8.11.2016 – VI ZR 200/15 – MDR 2017, 149 = r+s 2017, 98 = VersR 2017, 170 (Der Ausgleichsanspruch aus § 426 I 1 BGB entsteht bereits in dem Augenblick, in dem die mehreren Ersatzpflichtigen dem Geschädigten ersatzpflichtig werden, also mit der Entstehung der Gesamtschuld im Außenverhältnis).

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