Rz. 758

Die Verjährung ist nicht nur bei Vorliegen einer echten Einrede gehemmt. Vielmehr kann darüber hinaus eine Hemmung im Allgemeinen immer dann angenommen werden, wenn dem Berechtigten vorübergehend durch ein rechtliches Hindernis die Durchsetzung seines Anspruches unmöglich gemacht wird.[730] Dabei findet sich aber eine Beschränkung auf solche Fälle, in denen das Hindernis auf Seiten des Verpflichteten vorliegt, der sich aus Rechtsgründen (und nicht aus anderen Gründen) zeitweilig der Inanspruchnahme entziehen kann. Die Hindernisse müssen den Anspruch selbst und seine Durchsetzbarkeit in einem gerichtlichen Verfahren betreffen.[731]

 

Rz. 759

Unpfändbarkeit nach §§ 811, 850 ff. ZPO und gesetzlicher Vorrang anderer Gläubiger (§ 804 Abs. 3 ZPO) sind kein entsprechendes rechtliches Hindernis.[732]

[730] BGH v. 20.11.1997 – IX ZR 136/97 – BB 1998, 714 = BGHZ 137, 193 = EWiR 1998, 205 (nur Ls.) (Anm. Walker) = MDR 1998, 490 = NJW 1998, 1058 = WM 1998, 355 = ZIP 1998, 303 m.w.N.
[731] BGH v. 20.11.1997 – IX ZR 136/97 – BB 1998, 714 = BGHZ 137, 193 = EWiR 1998, 205 (nur Ls.) (Anm. Walker) = MDR 1998, 490 = NJW 1998, 1058 = WM 1998, 355 = ZIP 1998, 303 m.w.N.
[732] BGH v. 20.11.1997 – IX ZR 136/97 – BB 1998, 714 = BGHZ 137, 193 = EWiR 1998, 205 (nur Ls.) (Anm. Walker) = MDR 1998, 490 = NJW 1998, 1058 = WM 1998, 355 = ZIP 1998, 303.

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