Rz. 268

Der Berechnung zugrunde zu legen ist der an den Arbeitnehmer unmittelbar fortgezahlte Bruttolohn[209] für einen Zeitraum von max. 6 Wochen einschließlich der vom Arbeitnehmer[210] selbst zu tragenden Anteile zur Sozialversicherung und der Steuern (Lohn- und Einkommensteuer, Kirchensteuer, Solidaritätszuschlag).

 

Rz. 269

Bei Akkord ist derjenige Lohn weiter zu zahlen, den der Arbeitnehmer erzielt hätte, wäre er nicht krank geworden (Vergleich mit Mitgliedern im Gruppenakkord),[211] vgl. § 4 I 3 EFZG.

 

Rz. 270

Der zu ersetzende Schaden erfasst den gesamten Erwerbsausfall einschließlich eines vom konkreten Arbeitserfolg (Umsatz) unabhängigen Betrages, den der Arbeitgeber für die Dauer der Arbeitsunfähigkeit als Fixum zahlte.[212]

 

Rz. 271

 

Anmerkung

Für Unfälle nach dem 1.10.1996 (§ 13 EFZG, Art. 13 des Wachstums- und BeschäftigungsförderungsG vom 25.9.1996) und vor dem 1.1.1999 hatte der Arbeitgeber nur i.H.v. 80 % des zugrunde zu legenden Arbeitsentgeltes fortzuleisten. Handelte es sich allerdings um einen diesem Arbeitsverhältnis zuzurechnenden Arbeitsunfall (nicht: Arbeitswegeunfall), bestand der Fortzahlungsanspruch ungekürzt (§ 4 I 2 EFZG).

[209] BGH v. 18.5.1965 – VI ZR 262/63 – NJW 1965, 1592 = VersR 1965, 786, BGH v. 27.4.1965 – VI ZR 124/64 – BGHZ 43, 378 = DB 1965, 855 = MDR 1965, 565 = NJW 1965, 1430 = VersR 1965, 620, BGH v. 30.6.1964 – VI ZR 81/63 – BGHZ 42, 76 =DB 1964, 1414 = MDR 1964, 999 = NJW 1964, 2007 = VersR 1964, 1042; OLG München v. 10.2.1995 – 10 U 3162/94 – NJW-RR 1996, 736.
[210] BFH v. 6.6.2002 – VI R 178/97 – BB 2003, 242 = BFHE 199, 524 = DB 2002, 2515 (Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Sozialversicherung gehören nicht zum Arbeitslohn).
[211] BAG v. 22.10.1980 – 5 AZR 438/78 – BB 1981, 1467 = VersR 1981, 366 (nur Ls.).
[212] OLG Düsseldorf v. 26.6.1975 – 12 U 152/74 – VersR 1976, 297 (nur Ls.).

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