Rz. 52
Die Stiftung erlangt ihre Rechtsfähigkeit erst mit der Anerkennung durch die zuständige Stiftungsbehörde, § 81 S. 1 BGB. Diese setzt einen (formlosen) Antrag, der regelmäßig durch den Stifter und/oder den (ersten) Stiftungsvorstand gestellt wird, voraus. Außerdem fordern die Behörden neben einer den gesetzlichen Vorgaben entsprechenden Stiftungssatzung und einem wirksamen Stiftungsgeschäft zumeist die Vorlage der Annahmeerklärungen der designierten Organ-Mitglieder. Die örtliche Zuständigkeit richtet sich nach den Gesetzen des Bundeslandes, in dem die Stiftung ihren Sitz haben soll.[43]
Rz. 53
Bei der Stiftung von Todes wegen gelten hinsichtlich des Anerkennungsverfahrens teilweise abweichende Regeln: Hier ist die Antragstellung – theoretisch – verzichtbar. Denn von Gesetzes wegen genügt es, dass die Stiftungsbehörde in irgendeiner Weise von dem Stiftungsgeschäft Kenntnis erlangt.[44] Dies ist prinzipiell auch ohne Antrag gewährleistet, da die Stiftungsbehörde gem. § 83 S. 1 BGB von dem Nachlassgericht, das die letzte Verfügung des Erblassers eröffnet, zu benachrichtigen ist.
Rz. 54
Soweit die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind, besteht nach § 80 S. 2 BGB ein Rechtsanspruch auf Anerkennung der Stiftung. Die Anerkennung selbst erfolgt durch einen privatrechtsgestaltenden Verwaltungsakt.[45]
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