Rz. 175

Ein Prozessvergleich, der zugleich Vollstreckungstitel ist (§ 794 Abs. 1 Nr. 1 ZPO), bedarf zu seiner Wirksamkeit der Einhaltung der Form: Er muss vor Gericht (oder entsprechend § 278 Abs. 6 ZPO) in Anwesenheit der Parteien oder deren Vertreter geschlossen und ordnungsgemäß beurkundet sein (§§ 159 ff. ZPO, insbesondere §§ 160 Abs. 3 S. 1, 162 Abs. 1, 163 ZPO). Werden die Formalien nicht beachtet, kann der Vergleich nicht zum Vollstreckungstitel i.S.d. § 794 Abs. 1 Nr. 1 ZPO werden.[180]

 

Rz. 176

Der Prozessvergleich ersetzt jede im BGB vorgeschriebene Form.[181]

[180] OLG Köln v. 18.8.1992 – 25 WF 125/92 – FamRZ 1994, 1048.
[181] Vgl. BGH v. 18.6.1999 – V ZR 40/98 – BGHZ 142, 84 = DNotZ 1999, 985 = MDR 1999, 1150 = NJW 1999, 2806 = Rpfleger 1999, 483 = VersR 2001, 81 (§ 162 Abs. 1 S. 3 ZPO stellt an die Wirksamkeit eines vor Gericht abgeschlossenen Vergleichs keine höheren Anforderungen als das BeurkG an den Vergleich zur Niederschrift des Notars.).

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