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Verändern wird in § 3 Abs. 4 Satz 2 Nr. 2 BDSG[117] als das inhaltliche Umgestalten gespeicherter personenbezogener Daten beschrieben. Ein Verändern liegt immer dann vor, wenn sich durch die Aktivität der Aussage- bzw. Informationswert der Daten ändert.[118] Dies kann zum Beispiel durch Weglassen oder Hinzufügen einzelner Angaben geschehen,[119] aber auch durch die Verknüpfung von Dateien.[120] Ein typisches Beispiel für eine Datenveränderung ist das sogenannte "Scoring", bei dem auf Grundlage bereits existierender Daten über eine Person Prognosen über deren Verhalten in der Zukunft erstellt werden.[121] Führt eine Sperrung, Löschung, Anonymisierung oder Pseudonymisierung einzelner personenbezogener Angaben zu einem neuen Informationsgehalt der Daten, kann hierin im Einzelfall zugleich eine Veränderung im Sinne des Gesetzes liegen.[122]

[118] Weichert, in: Däubler/Klebe/Wedde/Weichert (Hrsg.), BDSG, 3. Aufl. 2010, § 3 Rn 35; Buchner, in: Taeger/Gabel (Hrsg.), BDSG, 2010, § 3 Rn 30.
[119] Seidel, in: Fichte/Plagemann/Waschull (Hrsg.), Sozialverwaltungsverfahrensrecht, 2008, Kap. 6 Rn 26.
[120] Gola, in: Gola/Schomerus (Hrsg.), BDSG, 10. Aufl. 2010, § 3 Rn 30.
[121] Buchner, in: Taeger/Gabel (Hrsg.), BDSG, 2010, § 3 Rn 32; Weichert, in: Däubler/Klebe/Wedde/Weichert (Hrsg.), BDSG, 3. Aufl. 2010, § 3 Rn 35.
[122] Näher Gola, in: Gola/Schomerus (Hrsg.), BDSG, 10. Aufl. 2010, § 3 Rn 31; Weichert, in: Däubler/Klebe/Wedde/Weichert (Hrsg.), BDSG, 3. Aufl. 2010, § 3 Rn 35; Wank, in: Müller-Glöge/Preis/Schmidt (Hrsg.), Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht, 11. Aufl. 2011, § 28 BDSG Rn 13.

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