Rz. 463

 

Hinweis

Siehe auch § 3 Rdn 219 ff.

 

Rz. 464

Der von seinem alleinigen Prozessführungsrecht Gebrauch machende Versicherer muss die Interessen seines Versicherten im Haftpflichtprozess – orientiert an den Maßstäben eines vom Versicherungsnehmer beauftragten Anwaltes – wahren.[424]

 

Rz. 465

Mit einem Beitritt auf Seiten der Gegenpartei verletzt der Haftpflichtversicherer seine Pflicht zur Interessenwahrnehmung.[425]

[424] BGH v. 18.7.2001 – IV ZR 24/00 – NZV 2002, 29 = NVersZ 2001, 472 = r+s 2001, 499 = SP 2001, 430 = VersR 2001, 1150 = zfs 2001, 508 (Der die Führung des Haftpflichtprozesses übernehmende Privat-Haftpflichtversicherer verletzt seine Interessenwahrungsverpflichtung, wenn er einen dem Versicherungsnehmer günstigen Vergleich widerruft, obwohl er beabsichtigt, die Deckung zu verweigern); BGH v. 30.9.1992 – IV ZR 314/91 – BGHZ 119, 276 = MDR 1993, 30 = NJW 1993, 68 = VersR 1992, 1504; OLG Köln v. 22.5.2012 – 9 U 191/11 – VersR 2013, 1390 (Eine Pflicht des Haftpflichtversicherers, sich stets auf einen Vergleich einzulassen, wenn eine Verurteilung im Haftungsprozess über die Deckungssumme hinaus droht, besteht nicht).
[425] OLG Karlsruhe v. 18.11.2016 – 12 W 17/16 – VersR 2017, 187 (Streit über vorsätzliches Verhalten); OLG München v. 5.2.2009 – 1 U 1984/08 – openJur 2012, 98533 = VersR 2009, 822 (Notarielles Fehlverhalten) (nachgehend BGH Beschl. v. 15.9.2010 – IV ZB 44/09 – openJur 2010, 10979).

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