Rz. 1180

Rechtsverfolgungskosten sind gemäß §§ 280, 286 BGB als adäquat verursachte Verzugsfolge[1073] zu erstatten, wenn sie (nach Eintritt des Verzugs) aus Sicht des Forderungsgläubigers zur Wahrnehmung und Durchsetzung seiner Rechte erforderlich und zweckmäßig waren.[1074] Wurde der Anwalt bereits vor Vorliegen der Verzugsvoraussetzungen mandatiert, besteht hinsichtlich damit bereits angefallener Anwaltskosten kein Ersatzanspruch.[1075]

[1073] BGH v. 17.9.2015 – I ZR 212/13 – BB 2015, 2497 = BeckRS 2015, 16597 = BGHZ 207, 1 = DB 2015, 2446 = MDR 2015, 1308 = NJW 2015, 3373 = VersR 2016, 1075 = WM 2015, 2336 (Vorgerichtliche Kosten sind, soweit sie schadensbedingt entstanden sind, nicht als sonstige Kosten gemäß § 432 S. 1 HGB ersatzfähig und können nur ersetzt verlangt werden, wenn sie entstanden sind, nachdem und weil der Frachtführer mit von ihm zu erbringenden Schadensersatzleistungen in Verzug geraten ist [BGH v. 29.7.2009 – I ZR 171/08 – NJW 2009, 3239 = NZV 2010, 75 {nur Ls.} = TranspR 2009, 408]).
[1074] BGH v. 7.5.2015 – III ZR 304/14 – BGHZ 205, 260 = MDR 2015, 754 = NJW 2015, 3782 = VersR 2016, 475.
[1075] OLG Karlsruhe v. 21.10.2010 – 9 U 41/10 – r+s 2011, 282; AG Völklingen v. 1.6.2016 – 16 C 52/16 (11) – bld.de.

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