Rz. 1044

Derjenige Drittleistungsträger, der erst mit seiner jeweiligen Leistung die Schadenersatzforderung erwirbt (privater Kranken- und Pflegeversicherer, Arbeitgeber), ist für eine Feststellungsklage oder ein Verjährungsverzichtsbegehren nicht aktivlegitimiert.[904]

 

Rz. 1045

Auch ein SVT, der damit rechnet, irgendwann einmal leistungspflichtig zu werden, kann mangels aktueller Aktivlegitimation keine Feststellungsklage erheben.[905] Dasselbe gilt für den RVT, der einmal damit rechnet, Regress nach § 119 SGB X nehmen zu müssen.[906]

 

Rz. 1046

Der Feststellungsklage eines SHT fehlt das Rechtsschutzinteresse, wenn nicht ernsthaft zu erwarten ist, dass der SHT Sozialhilfeleistungen für den Verletzten erbringen muss und er deshalb jemals in den Genuss von dessen Ansprüchen gegen den Haftpflichtigen kommt.[907]

[904] AG Bad Homburg v. 18.3.1999 – 2 C 5105/98 (10) – VersR 2000, 844 (Private Krankenversicherung kann keine Feststellungsklage erheben, wenn ein Forderungsübergang nach § 67 VVG a.F. mangels Leistungserbringung nicht vollzogen ist und der Verletzte den Krankenversicherer nicht zur Prozessführung ermächtigt hat).
[905] Siehe: BGH v. 13.3.2001 – VI ZR 290/00 – BGHReport 2001, 616 = MDR 2001, 829 = NJW-RR 2001, 957 = NZV 2001, 259 = PVR 2001, 286 (nur Ls.) (Anm. Engelbrecht) = r+s 2001, 289 = SGb 2001, 502 (nur Ls.) = VersR 2001, 1005 = VRS 100, 436 = zfs 2001, 2563 (Kein Feststellungsinteresse für LVA, solange die landwirtschaftliche Alterskasse für den Verletzten zuständig ist); BGH v. 19.3.1985 – VI ZR 163/83 – BG 1986, 404 = LM Nr. 135 zu § 1542 RVO = MDR 1986, 136 = NJW 1985, 2194 (nur Ls.) = r+s 1985, 199 (nur Ls.) = VersR 1985, 732 = zfs 1985, 299 (Mit der Übernahme der Heilbehandlung durch den UVT erwirbt dieser die bis dahin der Krankenkasse zustehenden kongruenten Schadenersatzansprüche des Verletzten als Alleingläubiger. Während der berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung kann die Krankenkasse eine Klage auf Feststellung der nach §§ 1542 RVO, 116 SGB X wegen der Heilbehandlung übergegangenen Ansprüche grundsätzlich nicht erheben).
[906] Vgl. BGH v. 24.4.2012 – VI ZR 329/10 – GesR 2012, 475 = jurisPR-SozR 13/2012 Anm. 6 (Anm. Dahm) = jurisPR-VerkR 14/2012, Anm. 2 (Anm. Jahnke) = MDR 2012, 840 = NJW 2012, 3639 (Anm. Giesen NJW 2012, 3609) = NJW-Spezial 2012, 394 = NZS 2012, 752 (nur Ls.) = NZV 2012, 577 (Anm. Dahm NZV 2012, 575) = r+s 2012, 414 = SP 2012, 284 = VersR 2012, 924 = VRS 123, 167.
[907] OLG Celle v. 14.10.1998 – 13 U 2/98 – OLGR 1999, 137.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge