Rz. 752

Erfolgt die Sachbearbeitung der verschiedenen Fälle durch unterschiedliche Rechtsanwälte der Kanzlei, ist zweifelhaft, ob darin kein zur Nichtigkeit (§ 134 BGB) führender Verstoß gegen § 43a Abs. 4 BRAO vorliegt.[633] Da der den Schaden regulierende Ersatzpflichtige häufig keine Einzelheiten zur Mandatserteilung durch weitere Person kennt, muss im Zweifel zu seiner Sicherheit von Unwirksamkeit der Anwaltsmandatierung ausgegangen werden.

[633] LG Saarbrücken v. 16.1.2015 – 13 S 124/14 – ags 2015, 155 = BRAK-Mitt 2015, 142 = jurisPR-VerkR 10/2015 Anm. 2 (Anm. Lang) = NJW-Spezial 2015, 203 = zfs 2015, 509 lässt die Frage offen, da die Verletzte ausweislich der Vollmachtsurkunde die Rechtsanwälte einheitlich bevollmächtigt hatte und damit ein Interessengegensatz unabhängig davon vorlag, welcher Sachbearbeiter aus der Kanzlei den Fall bearbeitete. Siehe auch BVerfG v. 20.6.2006 – 1 BvR 594/06 – AnwBl 2006, 580 = JW 2006, 2469; BVerfG v. 3.7.2003 – 1 BvR 238/01 – AnwBl 2003, 521 = BB 2003, 2199 = BVerfGE 108, 150 = DVBl 2003, 1385 = FamRZ 2003, 1539 = MDR 2003, 1081 = NJW 2003, 2520).

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