Rz. 1312

Im Schadenersatzverhältnis sind nur die gesetzlich geschuldeten, und nicht die vertraglich vereinbarten, Gebühren zu ersetzen. Soweit über das gesetzliche Maß hinaus erhöhte Gebühren zulässig sind, hat der Schadenersatz fordernde Mandant diese Übergebühren selbst zu tragen.[1185]

[1185] BGH v. 16.7.2015 – IX ZR 197/14 – AGS 2015, 541 = AnwBl 2015, 718 = DStR 2015, 2349 (Anm. Jehke) = jurisPR-BGHZivilR 16/2015 Anm. 2 (Anm. Geisler) = NJW 2015, 3447 = NZG 2016, 74 = WM 2015, 1622 =VersR 2016, 727 = WuB 2015, 679 = zfs 2015, 585 (Anm. Hansens) = ZIP 2015, 1684 (Rn 55) (Hinsichtlich des prozessualen Kostenerstattungsanspruchs nach § 91 Abs. 2 S. 1 ZPO sind erstattungsfähige "gesetzliche Gebühren und Auslagen" lediglich die Regelsätze des RVG und nicht ein aufgrund einer Honorarvereinbarung mit dem Rechtsanwalt übersteigendes Honorar. Nicht nur für den Bereich der prozessualen Kostenerstattungspflicht, sondern auch hinsichtlich vorprozessualer Rechtsverfolgungskosten geht § 3a I 3 RVG davon aus, dass im Regelfall der gegnerischen Partei nicht mehr als die gesetzlichen Gebühren zu erstatten sind. Anderenfalls hätte der hiernach in einer Gebührenvereinbarung zwingend vorgesehene entsprechende Hinweis an den Mandaten keinen Sinn); BGH v. 13.11.2014 – VII ZB 46/12 – AGS 2015, 152 = FamRZ 2015, 495 = MDR 2015, 184 = NJW 2015, 633 = Rpfleger 2015, 302 = WM 2015, 988 = ZfBR 2015, 359 = zfs 2015, 165 (Anm. Hansens); BGH v. 23.1.2014 – III ZR 37/13 – ags 2015, 97 = AnwBl 2014, 656 = BGHZ 200, 20 = MDR 2014, 341 = NJW 2014, 939 = openJur 2014, 3705 = RVGreport 2015, 68 (Anm. Hansens) = WM 2014, 528 (Ein anwaltliches Zeithonorar ist nur bis zur Höhe der gesetzlichen Gebühren erstattungsfähig); BGH v. 8.3.2005 – VIII ZB 55/04 – AGS 2005, 268 (Anm. Madert) = AnwBl 2005, 431 = BB 2005, 1248 = BGHReport 2005, 947 = FamRZ 2005, 971 (nur Ls.) = MDR 2005, 895 = NJW 2005, 1373 = NZV 2005, 309 (nur Ls.) = Rpfleger 2005, 381 (Kosten eines ausländischen Verkehrsanwaltes, dessen Hinzuziehung zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung geboten war, sind nur in Höhe der Gebühren eines deutschen Rechtsanwalts erstattungsfähig); KG v. 2.12.2014 – 7 U 23/14 – AnwBl 2015, 627 (nur Ls.) = BeckRS 2015, 10095 = IBR 2015, 529 = MDR 2015, 756 (Kläger hat Nichtzulassungsbeschwerde zurückgenommen, BGH Beschl. v. 23.4.2015 – VII ZR 2/15 –) (Kein Anspruch auf Ersatz von Anwaltskosten, die aufgrund Honorarvereinbarung über die gesetzliche Vergütung hinausgehen. Der Geschädigte kann im Hinblick auf § 249 Abs. 2 S. 1 BGB nur solche Aufwendungen ersetzt verlangen, die zur Wahrung und Durchsetzung seiner Rechte erforderlich und zweckmäßig waren [BGH NJW 1986, 2243; NJW 2011, 296]. Nach dem gesetzgeberischen Leitbild schuldet der in einem Prozess Unterlegene grundsätzlich nicht mehr als die gesetzliche Vergütung, § 91 ZPO [vgl. auch BGH NJW-RR 2005, 499]). Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke-Jahnke, Straßenverkehrsrecht, 25. Aufl. 2018, § 249 BGB Rn 402b; Hartung/Schons/Enders-Schons, RVG, 3. Aufl. 2017, § 3a RVG Rn 3, 170; Mediger, Die Erstattung von Rechtsanwaltkosten bei Honorarvereinbarung, MDR 2017, 245; Palandt-Grüneberg, 76. Aufl. 2017, § 249 Rn 57. Siehe auch BT-Drucks 16/8384 v. 5.3.2008, S. 10 (zu Art. 2, Nr. 2). Gerold/Schmidt-Mayer, 22. Aufl. 2015, § 3a RVG Rn 75 verlangt eine Erforderlichkeitsbetrachtung.

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