Rz. 384

Nur für atypische Gefahren ist der Waldbesitzer verkehrssicherungspflichtig. Atypische Gefahren sind alle nicht durch die Natur oder durch die Art der Bewirtschaftung mehr oder weniger zwangsläufig vorgegebenen Zustände, insbesondere vom Waldbesitzer geschaffene oder geduldete Gefahren, die ein Walbesucher nicht oder nicht rechtzeitig erkennen kann und auf die er sich nicht einzurichten vermag, weil er nicht mit ihnen rechnet.[1109]

 

Rz. 385

Atypische Gefahren sind beispielsweise

eine nicht hinreichend erkennbare Wegeabsperrung, wie etwa eine nicht mit Katzenaugen versehene Schranke.[1110] Wer einen Waldweg mit Weidedraht absperrt, muss diesen deutlich kenntlich machen.[1111]
Glasscherben,[1112]
nicht gesicherte Holzstapel,[1113]
Schotterhaufen über die gesamte Wegbreite.[1114]
[1109] BGH, Urt. v. 2.10.2012 – VI ZR 311/11, BGHZ 195, 30 Rn 26; OLG Düsseldorf, Urt. v. 4.12.1997 – 18 U 35/97, VersR 1998, 1166; OLG Karlsruhe, Urt. v. 8.12.2010 – 7 U 13/10, NuR 2011, 823; OLG Braunschweig, Beschl. v. 27.2.2019 – 9 U 48/18, juris Rn 39.
[1110] OLG Köln, Urt. v. 11.5.1987 – 7 U 308/86, VersR 1988, 1181.
[1111] OLG Köln, Urt. v. 23.1.1998 – 19 U 109/97, VersR 1998, 860.
[1112] OLG Düsseldorf, Urt. v. 4.12.1997 – 18 U 35/97, VersR 1998, 1166.

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