Rz. 88

Formvorschriften sind nicht vorgesehen. Ein Rechtsanspruch auf Abgabe eines Verjährungsverzichts besteht allerdings nicht; Ansprüche müssen dann durch Klage oder klageersetzende Erklärungen gesichert werden.

 

Rz. 89

Die Verzichtserklärung ist eine Willenserklärung, die der Auslegung zugänglich ist.[79] Der rechtsgeschäftliche Aufgabewille ist nicht zu vermuten,[80] konkludentes Verhalten muss eindeutig auf einen Verzicht hindeuten.[81]

 

Rz. 90

Verjährungsverzichte wirken nur bilateral, sofern nichts anderes ausdrücklich vereinbart wird. Zugunsten eines Rechtsnachfolgers gelten Verzichte nicht, sofern nicht ein möglicher Nachfolger ausdrücklich in die ursprüngliche Vereinbarung einbezogen wurde.

[79] Halm/Hauser Anm. zu OLG Frankfurt v. 3.7.2012 – 10 U 215/10 – DAR 2013, 85.
[80] BGH v. 19.10.2005 – IV ZR 89/05 – MDR 2006, 150 = NJW 2006, 298 = NZV 2006, 80 = VersR 2006, 57; BGH v. 21.11.1996 – IX ZR 159/95 – DB 1997, 423 = MDR 1997, 294 = NJW 1997, 516 = VersR 1997, 631 = WM 1997, 330.
[81] BGH v. 19.10.2005 – IV ZR 89/05 – MDR 2006, 150 = NJW 2006, 298 = NZV 2006, 80 = VersR 2006, 57; OLG Frankfurt v. 3.7.2012 – 10 U 215/00 – DAR 2013, 83 (Anm. Halm/Hauser) (Allein das Signalisieren der Bereitschaft zum Wiedereinstieg in die Regulierung ist noch nicht als Verjährungsverzicht auszulegen. Äußerungen im Rahmen eines TV-Interviews kommt regelmäßig nicht der Charakter eines Verjährungsverzichts zu.).

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