Das waren die Trend-Themen am Corporate Health Day
Die Besucherzahl der Zukunft Personal Europe, die zum ersten Mal virtuell stattfindet, scheint relativ konstant zu sein. Auch beim morgendlichen Rückblick am Corporate Health Day auf den vorausgegangenen Thementag "Learning und Training" sprachen die Messeverantwortlichen von 1000 Registrierungen und 500 Besuchern. Nur wenige von ihnen waren allerdings schon um 9 Uhr beim Auftakt dabei: Einsame 39 Teilnehmer nahmen an der Vorstellung der fünf Thesen teil, die Professor Volker Nürnberg von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO als Ergebnis der Arbeit im von der Messe gegründeten "ZP Thinktank Corporate Health" gemeinsam mit Bastian Schmidtbleicher von Moove präsentierte. Die fundierten Überlegungen, die sich teilweise wohltuend von oft gehörten Health-Vorträgen abhoben, hätten mehr Zuhörer verdient gehabt (einen Beitrag zu den Thesen des Thinktanks finden Sie hier).
Einfluss der Führungskräfte auf die Gesundheit der Mitarbeiter
Mit seinem klaren Statement "80 Prozent der Führungskräfte haben aufgrund ihrer Fachkompetenz und nicht wegen ihrer Sozialkompetenz eine Stelle mit Personalverantwortung", sprach Nürnberg schon in der ersten Session des Tages eines der aktuell wichtigsten Themen im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) an: Die Rolle der Führungskräfte und deren Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter.
Die These der Führungskräfte als entscheidende Stellschraube für die Unternehmensgesundheit zog sich als roter Faden durch den Thementag. "Wir müssen die Sozialkompetenz der Führungskräfte stärken", war auch Bloggerin Viviane Schlabritz auf der virtuellen Networking-Area "Meet the Blogger" überzeugt. Per Chat diskutierten die Teilnehmer intensiv untereinander und mit den neben Schlabritz weiteren zugeschalteten Bloggern und Gesundheitsexperten Arne Dahlke, Frank Stratmann und Stefanie Thees. Themen waren entscheidende Ansätze, um BGM im Unternehmen zu etablieren, Probleme der Führung auf Distanz, Kennzahlen im BGM und weitere Kernpunkte betrieblicher Gesundheit. Die Fülle der mit hoher Fachkunde diskutierten Themen und die Intensität des Austauschs zeigt, dass Diskussionen durchaus auch virtuell funktionieren können.
Studienpräsentation zum BGM und Keynote zum Umgang mit Stress
Wissenschaftlich bestätigt wurde die hohe Bedeutung der Führungskräfte für das Gesundheitsmanagement auch durch die Ergebnisse der Studie "#whatsnext2020 – Erfolgsfaktoren für gesundes Arbeiten in der digitalen Arbeitswelt", die von der Techniker Krankenkasse (TK), dem Institut für betriebliche Gesundheitsberatung (IfBG) und der Haufe Group vorgestellt wurden (Einzelheiten zur Studienpräsentation auf der ZPE finden Sie hier).
Wie stark sich Belastungen durch Führungskräfte auf den Mitarbeiter auswirken können, hat der ehemalige Fifa- und Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati am eigenen Leib erfahren. In einem sehr authentischen und persönlich gehaltenen Vortrag berichtete er in seiner Keynote vom Umgang mit Leistungsdruck und Stress.
Homeoffice – Gesundheitstreiber oder Belastungsfaktor?
Der aktuellen Corona-Lage geschuldet, zeigte sich das Homeoffice als zweites Thema des Tages, das BGM-Beauftragte, Personalverantwortliche und Führungskräfte derzeit umtreibt. Mit der Frage "Wie müssen wir BGM ausrichten, dass auch die Mitarbeitenden im Homeoffice erreicht werden?", setzte Stefanie Thees eine intensive Diskussion in Gang, die parallel auch im Xing-Workshop mit Jurek Mäder geführt wurde. In beiden Formaten stellten sich die Angst vor sozialer Isolation, ergonomische Kriterien und das Problem des Vertrauensaufbaus und der Führung auf Distanz als Themen heraus, denen sich das BGM aktuell verstärkt widmen muss.
ZPE-Thementag "Corporate Health": Bezug zum BGM fehlt manchmal
Sehr weit gespannt war der Bogen zum Thema Corporate Health beim Vormittagsprogramm auf der Keynote-Stage und im "Workshop Raum 1". David Wilson, Gründer und CEO der Fosway Group, stellte in einer sehr ansprechenden Präsentation vor, wie sich durch Corona die Prioritäten von HR verschieben. Der Vortrag "5+1 Impulse für eine gesunde Veränderung der Unternehmenskultur" des Beratungsunternehmens Berg und Macher hatte nicht ganz überraschende Ideen zum Aufbau von Vertrauen und Eigenverantwortung zum Inhalt. Doch auch wenn die Vorträge nichts mit dem eigentlichen Thema des Tages zu tun hatten, waren sie mit rund 100 Teilnehmern bei Berg und Macher und circa 170 Zuhörern bei Wilson gut besucht und erhielten durchweg, auch wegen ihrer interaktiven Formate, gutes Feedback.
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