Kurzbeschreibung

Unterstützung bei der Analyse von Konflikten mit Anregungen zum Konfliktmanagement

Vorbemerkung

Diese Übersicht vermittelt Ihnen auf einen Blick, welche Arten von Konflikten und welche Reaktionsmöglichkeiten darauf bestehen. So verschaffen Sie sich Klarheit und können Ihre Verhaltensweise besser planen.

Übersicht

Art des Konflikts[1]

Merkmale
  • offen
  • verborgen
  • widersprechen
  • Streit suchen
  • Gespräche meiden
  • nach Vorschrift arbeiten
  • beschweren
  • verletzen
  • Fehlzeiten
  • taktisches Verhalten
  • Differenzen betonen
  • übereifriges Auftreten
 
  • Informationen zurückhalten

Beteiligtenanalyse[2]

 
  • einzelner Mitarbeiter
  • mehrere Mitarbeiter

    • innerhalb eines Teams einer Hierarchiestufe
    • über Teams/hierarchiestufen hinweg

Reaktion

Arten Merkmale
Beseitigung Beseitigung der Konfliktursache
Neutralisierung Beseitigung nicht möglich, Versuch der "Wogenglättung"
Institutionalisierung Schaffung von Richtlinien, nach denen der Konflikt auszutragen ist

Konflikt eines Mitabreiters

Art Lösung
Motivkonflikt[3] Neutralisierung, d.h. versuchen, einen anderen Weg zu finden und diesen anbieten

Konflikte zwischen Mitarbeitern (auf betrieblicher Ebene)

Arten Merkmal
Bewertungs(Ziel)konflikt Ziele oder Konsequenzen von Handlungen werden von Mitarbeitern unterschiedlich beurteilt; unterschiedliche Zielvorstellungen
Beurteilungs(wege)konflikt Die Konfliktparteien verfolgen zwar das gleiche Ziel, wollen jedoch hierzu unterschiedliche Wege einschlagen
Verteilungs(Ressourcen)konflikt ... entsteht dann, wenn knappe Ressourcen vorhanden sind

Konflikte zwischen Mitarbeitern (auf persönlicher Ebene)

Arten Lösungsmöglichkeiten
Beziehungskonflikt[4]
  • Selbstbewusstsein der Beteiligten stärken
 
  • Verständnis für die Person des anderen wecken
 
  • gegenseitigen Respekt und Achtung wiederherstellen
 
  • Konflikt von persönlicher Ebene auf die sachliche Ebene führen
 
  • im "Notfall" Versetzung eines Mitarbeiters in einen anderen Bereich und Zuweisung anderer Aufgaben (Minimierung des Kontaktes)
Gruppenkonflikt[5]
  • Konfliktursachen ermitteln
 
  • Gespräche mit einzelnen Gruppenmitgliedern
 
  • etwaige Rivalitäten der jeweiligen Vorgesetzten bereinigen
 
  • soweit sachl. Ursachen Auslöser sind, mit den Beteiligten Lösungsstrategien entwickeln

Konfliktverursachung durch Führungsfehler

  • Nicht Respektieren von Kompetenzbereichen
  • unzureichende Informationen
  • Kritik vor Ditten üben
  • Mitarbeiterbevorzugung
  • mangelnde Durchsetzungsfähigkeit
  • fehlerhafte Arbeitseinteilung
 
  • ungerechte Beurteilung
 
[1] Von großer Bedeutung ist die erste Analyse, welche Art von Konflikt vorliegt. Denn weniger der offene als vielmehr der verborgene Konflikt birgt Gefahren für das Unternehmen. Soweit ein Konflikt nicht offen zutage tritt, sondern vom Mitarbeiter verdrängt wird, bleibt ein solcher Konflikt unter Umständen längere Zeit unbemerkt, ungelöst und führt so zur inneren Kündigung des betroffenen Mitarbeiters.
[2] Erfolgreiches Konfliktmanagement ist unproblematisch, wenn es sich um einen einzelnen Mitarbeiter handelt. Schwierigkeiten ergeben sich dann, wenn mehrere Mitarbeiter beteiligt sind. Zur Konfliktanalyse sollte zunächst mit jedem betroffenen Mitarbeiter ein Einzelgespräch geführt werden, um herauszufinden, welchen Standpunkt jeder dieser Mitarbeiter vertritt.
[3] Der Motivkonflikt tritt auf, wenn der Mitarbeiter in eine Situation kommt, in der er sich zwischen mehreren Wegen entscheiden und abwägen muss. Ein Motivkonflikt kann sowohl auf betrieblicher wie auch auf persönlicher Ebene entstehen. Auf betrieblicher Ebene sind Motivkonflikte Teil des Arbeitslebens und auf diese Weise gewöhnlich. Soweit es sich hingegen um einen persönlichen Konflikt handelt, werden längerfristig Leistung und Verhalten im Unternehmen beeinträchtigt sodass die Entscheidungssituation in Aggression oder Resignation mündet. Immer ist in diesem Bereich auch mit einer Cliquenbildung zu rechnen. Hier entsteht für jeden Vorgesetzten Handlungsbedarf.
[4] Hierbei handelt es sich um persönliche Differenzen und Rivalitäten zwischen Mitarbeitern. Festzuhalten ist zunächst, dass nicht jeder persönliche Konflikt zwischen Mitarbeitern ausgeräumt werden muss. Soweit jedoch die betrieblichen Leistungen beeinträchtigt werden, muss der Konflikt gelöst werden. Beziehungskonflikte können zu immensen Leistungsbeeinträchtigungen führen: Der Beteiligte leidet so stark unter dem Konflikt, dass er sich nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren kann; die Beteiligten arbeiten nicht mehr kooperativ zusammen; Informationen erfolgen falsch oder gar nicht.
[5] Bei der gemeinsamen Lösung von Gruppenkonflikten ist zunächst zu prüfen, ob
  • das Problem klar umschrieben ist,
  • die unterschiedliche Ziele und Werte klar herausgearbeitet wurden,
  • alle Informationen zur Problemlösung vorhanden sind,
  • genügend Lösungsvorschläge erarbeitet wurden,
  • Kriterien für die Bewertung der Lösung festgelegt wurden,
  • alle Lösungen auf diese Kriterien hin überprüft wurden.

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