Zusammenfassung

 
Überblick

Das duale Studium verbindet die Theorie in der Hochschule mit der Praxis im Betrieb. Mehr als 121.000 junge Menschen in Deutschland belegen aktuell einen dualen Studiengang und werden nach ihrem Abschluss eine Führungsposition in ihrem Unternehmen bekleiden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über das duale Studium im Allgemeinen und gibt nützliche Hilfestellungen, wie Unternehmen diese Ausbildungsform realisieren können. Der nachfolgende Beitrag befasst sich mit verschiedenen Studienmodellen und legt dar, welche Voraussetzungen ein Unternehmen erfüllen muss, um ein duales Studium einzuführen und was bei Urlaub, Vergütung und Auswahl der Studenten zu beachten ist.

1 Einführung und Entwicklung

Das duale Studium, auch kooperatives Studium oder Verbundstudium genannt, ist eine Ausbildungsform, in der Theorie und Praxis miteinander verknüpft sind. Es verbindet eine akademische Laufbahn mit einer Ausbildung oder regelmäßigen Praktika in einem Betrieb. So kann neben dem regulären Hochschulstudium durch periodische Praxisblöcke im Partnerunternehmen ein hoher Bezug zum späteren Berufsfeld hergestellt werden.

Studenten gehen beim dualen Studium mit einem Unternehmen eine Art Ausbildungsvertrag ein. Dabei verpflichten sie sich, in der studienfreien Zeit in der Firma zu arbeiten. Als Gegenleistung erhält der Student eine Art Stipendium über die gesamte Studiendauer. So wird neben der Übernahme der Studiengebühren (falls vorhanden) durch das Unternehmen außerdem ein Gehalt gezahlt. Dies ist vom Umfang her mit einem Auszubildendengehalt vergleichbar. Das Unternehmen auf der anderen Seite beschäftigt einen Studenten/Praktikanten, der sich im jeweiligen Unternehmen bereits gut auskennt, wenn das Studium endet. Meist werden Übernahmeregelungen mit den Studenten vereinbart, sodass diese nach dem Studium verpflichtet sind, eine gewisse Zeit im Unternehmen zu arbeiten. Auf diesem Weg ist es möglich, junge Nachwuchskräfte längerfristig an den Betrieb zu binden. Außerdem entfällt so die kostspielige Einarbeitungszeit vor jeder Praxisphase und bei einer späteren Übernahme.

Die Entwicklung dieser Studienform ist seit Jahren äußerst positiv. Im Wintersemester 2019/2020 belegten deutschlandweit insgesamt 121.731 junge Menschen einen von 1.991 dualen Studiengängen. Dabei wurden sie von einem der 51.060 Kooperationsunternehmen unterstützt. Dies geht aus Studien des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), aus Erhebungen des Statistischen Bundesamts und der Datenbank von AusbildungPlus hervor. Inzwischen gibt es auch triale Studiengänge, die Lehre, Meisterqualifizierung und Bachelorstudium kombinieren. Mittlerweile macht die Zahl der dualen Studiengänge knapp 10 % aller angebotenen Studiengänge in Deutschland aus.

2 Studienmodelle

Insgesamt gibt es 4 verschiedene Studienmodelle, die unter dem Begriff duales Studium zusammengefasst werden. 2 davon sind Studiengänge auf dem ersten Bildungsweg ohne eine vorher abgeschlossene Ausbildung. Die anderen 2 Varianten sind Weiterbildungswege für Studenten, die bereits eine Berufsausbildung vorweisen können. Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Mischformen, die sich keinem Modell mit der nötigen Trennschärfe zuordnen lassen.

Von den in der Studie "Duales Studium: Umsetzungsmodelle und Entwicklungsbedarfe" des CHE erfassten 1.960 dualen Bachelor- und Masterstudiengängen sind 1.417 praxisintegrierend, 830 ausbildungsintegrierend und 136 berufsintegrierend. Demnach können 417 Studiengänge in unterschiedlichen Modellen absolviert werden. Im Folgenden werden alle Variationen sowie ihre Besonderheiten erläutert.

2.1 Ausbildungsintegrierende duale Studiengänge

Bei diesem meist 4-jährigen Ausbildungsweg wird ein Bachelor-Studium mit einer Ausbildung mit IHK/HWK-Abschluss bzw. fachschulischem Abschluss kombiniert. Als Zugangsvoraussetzung gilt die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Außerdem wird normalerweise ein Ausbildungsvertrag zwischen Unternehmen und Studenten als Bedingung erwartet. Während des Studiums wird die Ausbildung tage- oder blockweise im Unternehmen absolviert. Dabei wird der gewohnte Berufsschulunterricht gestrafft und teilweise von der Hochschule übernommen. Auf diese Weise ist ein gewisser Bezug zwischen Theorie im Studium und der Praxis im Unternehmen gewährleistet. In einigen Bundesländern, vor allem an bayrischen Fachhochschulen, existiert eine Form von dualem Studium, bei der das Studium erst nach einem Jahr Ausbildung beginnt und die restliche Ausbildung in der studienfreien Zeit nachgeholt wird. Auch diese Form gehört zu den ausbildungsintegrierenden Studiengängen.

 
Hinweis

Verbreitete Ausbildungsberufe in Kombination mit dualem Studium

Seit 2016 wird bei der Erhebung "Duales Studium in Zahlen", durchgeführt von BIBB und AusbildungsPlus, auch ermittelt, welche Berufsabschlüsse in den ausbildungsintegrierenden Studiengängen am meisten vertreten sind. Demnach werden vor allem duale Studiengänge angeboten, die mit einem Abschluss kombiniert werden können, der aus einem elektrotechnischen Bereich kommt. D...

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