Zusammenfassung

 
Überblick

Der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen hängt heute nicht mehr "nur" von der Nutzung moderner Technologie und Produktionsanlagen ab. Diese sind im Prinzip lediglich Basisfaktoren, die benötigt werden, um überhaupt am Markt tätig sein zu können. Wichtig ist es den Kunden einen zählbaren Mehrwert zu geben, um sich damit stärker vom Wettbewerb abzusetzen und letztendlich mehr zu verkaufen. Daher sind Unternehmen mehr denn je darauf angewiesen, die zunächst kaum greifbaren Faktoren wie Mitarbeiterwissen und –motivation, Geschäftspartner-Beziehungen sowie schlanke und gut funktionierende Prozesse stärker zu nutzen. Um diese so genannten "weichen Faktoren" zu erschließen, müssen Unternehmen Wissen aktiv managen. Es gilt, das im Unternehmen vorhandene Wissen zunächst zu analysieren, es zu bewerten und dann gezielt so zu nutzen, dass ein Mehrwert entsteht. Und natürlich muss Wissen kontinuierlich weiter entwickelt werden. Der gesamte Prozess sollte dabei möglichst systematisch und strukturiert ablaufen, um auch den Arbeitsaufwand zu minimieren. Hinzu kommt, dass Wissensmanagement in Zeiten häufiger Personalwechsel und andauerndem Personalmangels mehr und mehr unabdingbar wird, um Probleme zu vermeiden, wenn einzelne Beschäftigte den Betrieb verlassen und potenzielle Nachfolger u. U. erst Monate später ihre Arbeit aufnehmen. Dann muss sichergestellt werden, dass sich neue Mitarbeiter gut einarbeiten können und schnell in der Lage sind, produktiv zu arbeiten. Nicht zuletzt ist eine Unterstützung von neuen Mitarbeitern mit Migrationshintergrund wichtig, die die deutsche Sprache noch nicht so gut beherrschen.

Der Beitrag zeigt in grundlegenden Schritten, wie Unternehmen mit relativ geringem Aufwand Wissen der Mitarbeiter zum Nutzen von Organisation und Kunden erschließen und verwerten können.

1 Was ist Wissensmanagement?

Wissensmanagement (engl. Knowledge-Management) ist für viele Unternehmer und Führungskräfte zunächst ein abstrakter Begriff und kann häufig nicht genau eingeordnet werden. Inhalt und Nutzen erschließen sich nicht auf den ersten Blick. Damit fehlt die Motivation, sich mit dem Thema aktiv zu befassen, da nicht erkennbar ist, wie man kurz- und mittelfristig einen Nutzen aus dem Thema ziehen kann.

Dabei ist Wissensmanagement für Unternehmen heute wichtiger denn je. Denn mit guten Produkten und günstigen Preisen alleine ist es kaum noch möglich, dauerhaft am Markt zu bestehen. Nur Unternehmen, die über einen Wissensvorsprung gegenüber Wettbewerbern verfügen, können weiter die Produkte und Leistungen anbieten, die sich Kunden wünschen, und hierfür die Erlöse zu erzielen, die man sich vorstellt. Wer z. B. sich ändernde Marktbedingungen nicht oder zu spät erkennt, kommt schnell in ernsthafte Schwierigkeiten, im schlimmsten Fall droht sogar die Insolvenz. Leider ist es immer noch so, dass die Zusammenhänge zwischen leicht zugänglichem bzw. ständig verfügbarem Wissen und dem Geschäftserfolg nicht immer erkannt werden. Das betrifft nicht nur, aber besonders mittelständische Firmen. Denn diese haben in der Regel nicht die Ressourcen und finanziellen Reserven, die erforderlich sind, um auch einmal einen Fehlschlag wegzustecken.

1.1 Wissen ist nicht einheitlich definiert

Wissensmanagement befasst sich mit der Frage, wie das in einem Unternehmen vorhandene Wissen möglichst vollständig erfasst, gesichert und sowohl für das Unternehmen als auch für möglichst viele Mitarbeiter nutzbar gemacht werden kann, um daraus einen Wissensvorsprung und Wettbewerbsvorteil zu erreichen. Und natürlich geht es darum, die Entstehung neuen Wissens zum Nutzen des Unternehmens konsequent zu fördern. Dabei ist alleine die Beschreibung dessen, was überhaupt Wissen ist, kompliziert und es gibt dazu in Theorie und Praxis nach wie vor unterschiedliche Meinungen und Auffassungen.

Einigkeit besteht im Prinzip nur in zwei Punkten:

  1. Wissen umfasst mehr als reine Informationen. Denn man kann durchaus mit einer Vielzahl von Informationen versorgt werden und dennoch nicht viel verstehen. Wissen an sich entwickelt sich erst dann, wenn Informationen sinnvoll verknüpft werden, und zwar unter Einbeziehung von bereits vorhandenem eigenem oder fremdem Wissen. Die Verknüpfung und damit auch Erweiterung von Wissen erfolgt unter Einbeziehung vorhandenen Wissens sowie gemachter persönlicher Erfahrungen (Lernen).
  2. Die Beschäftigten eines Unternehmens fungieren als zentrale Träger von Wissen. Sie verfügen neben Fachwissen oft auch über Erfahrungen und Kompetenzen, die andere Mitarbeiter oder auch Unternehmen nicht aufweisen.

1.2 Impliziertes und expliziertes Wissen

Wissen lässt sich zudem nach verschiedenen Aspekten untergliedern. Für die unternehmerische Praxis ist vor allem die Unterteilung nach impliziertem und expliziertem Wissen von Bedeutung.

Beim implizierten Wissen handelt es sich um Wissen, das sich nur in den Köpfen einzelner Mitarbeiter befindet oder um Fertigkeiten, die zumindest aktuell nur bestimmte Personen beherrschen. Dieses Wissen steht anderen Mitarbeitern nicht zur Verfügung und kann oft auch nicht kurzfristig zur Verfügung gestellt werden, z. B. Int...

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