In der Analyse der Ausgangssituation liegt die Basis für den Erfolg des Personalmarketings. Nachfolgende Fragen unterstützen bei der Analyse des Ist-Zustandes:

1. Wo steht das Unternehmen, bezogen auf seine Attraktivität als Arbeitge­ber?
1.a.

Wie wird das Unternehmen von innen, also von den bereits im Unternehmen tätigen Mitarbeitern, gesehen?

Diese Selbstbildanalyse, also die Untersuchung der Wahrnehmung des Unternehmens durch die Mitarbeiter, ist von besonderer Bedeutung, da jeder Mitarbeiter zugleich auch Repräsentant des Unternehmens nach außen ist. Mitarbeiter wirken – gewollt oder ungewollt – als Multiplikatoren bei der Imagebildung des Unternehmens. Zufriedene Mitarbeiter treten als Werbeträger auf. Die Kommunikation und Wirkung unzufriedener Mitarbeiter schafft ein negatives Image für das Unternehmen.

Für die Selbstbildanalyse kann eine Mitarbeiterbefragung eingesetzt werden. Im Rahmen dieser Befragung sollten unter anderem Fragen zur Zufriedenheit mit dem Unternehmen, dem Arbeitsplatz, dem Aufgabengebiet sowie zum Vorhandensein und Einsatz verschiedener interner Personalmarketinginstrumente und deren Wirkung auf die Mitarbeiter gestellt werden. Die Mitarbeiterbefragung liefert Informationen zu Stärken und Schwächen der Personalführung und -entwicklung sowie zu der Frage, inwieweit sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren.

Hilfreich kann auch eine Fehlzeiten- und Fluktuationsstudie sein. Dieser können deutliche Hinweise zur Motivation der Mitarbeiter entnommen werden.

1.b.

Wie wird das Unternehmen von außen gesehen?

Bei dieser Fremdbildanalyse wird das Unternehmensimage durch Befragung potenzieller künftiger Mitarbeiter erfasst. Das Unternehmensimage ist eine zentrale Variable für die Bedeutung und Attraktivität des Unternehmens. Es gleicht quasi einem Vorurteil über das Unternehmen und beeinflusst so ganz entscheidend das Verhalten von Außenstehenden dem Unternehmen gegenüber.

Die Ergebnisse der Fremdbildanalyse geben Hinweise darauf, ob und inwieweit das Unternehmensbild korrigiert bzw. beeinflusst werden muss. Hilfreich ist hier auch ein regelmäßiger Blick auf Unternehmensbewertungsportale (z. B. kununu, Glassdoor u.w.), um Verbesserungsvorschläge zu identifizieren.

2.

Unternehmensbild und Führungsverhalten?

Gibt es im Unternehmen schriftliche Aussagen zum gewünschten Führungsverhalten, existieren z. B. Führungsgrundsätze, sind sie festgeschrieben und den eigenen Mitarbeitern zugänglich bzw. transparent? Inwieweit erfolgt eine Umsetzung dieser Grundsätze im Verhalten der Führungskräfte gegenüber den Mitarbeitern?

Letztlich geht es hier auch um die Frage, wie das Unternehmensleitbild seitens der Unternehmensführung definiert wird und wie es im Vergleich dazu von den Mitarbeitern "praktisch" gesehen wird.

3. Wie wird derzeit die Personalpolitik gestaltet und geplant?
3.a.

Personalplanung:

  • Welche quantitativen Daten, zum Beispiel Stellenbesetzungspläne, werden erhoben?
  • Welche qualitativen Daten werden zum Beispiel in Form von fachlichen und persönlichen Qualifikationsanforderungen / Stellenbeschreibungen fixiert?
3.b.

Personalbedarfsdeckung:

  • Wurden bisher gezielt Instrumente zur Mitarbeiterrekrutierung und -auswahl (z. B. Suchanzeigen, Bewerber-Fragebögen) eingesetzt?
3.c.

Personalentwicklung:

  • Was wurde bisher im Unternehmen im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung getan?
  • Wie sahen die Möglichkeiten von internen Versetzungen und der Karriereplanung aus?
3.d.

Personalanreizsysteme:

  • Inwiefern wurden oder sind innovative Modelle z. B. der Vergütung, Sozialleistungen, Dienstwagenregelung, Beförderungsrichtlinien usw. eingesetzt bzw. geplant?
3.e.

Personalverwaltung:

  • In welchem Umfang werden welche Formulare oder andere Arbeitsmittel zur Erleichterung und Strukturierung dieses Aufgabenbereichs eingesetzt?
4.

Öffentlichkeitsarbeit: Wie ist das Unternehmen bisher an die Öffentlichkeit getreten?

In diesem Zusammenhang geht es darum, die Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens auf ihre Zielgruppenwirksamkeit hin zu überprüfen. Dazu gehört, dass Internetauftritt, Produkt- und Stellenanzeigen, Plakate, Broschüren und selbst Briefbögen analysiert werden, um festzustellen, ob das dem Unternehmen gegebene Corporate-Design, d. h. bestimmte, auf das Unternehmen zugeschnittene graphische Gestaltungsformen, auch in den Maßnahmen der Personalwerbung wiederzufinden sind. Nur dann wird ein einheitliches Auftreten nach außen gewährleistet und ein hoher Wiedererkennungswert geschaffen.

5 .

Welche allgemeinen, für das Unternehmen relevante, Marktdaten lassen sich erheben?

Hierzu gehört die Frage, welche Berufsgruppen für das Unternehmen zukünftig wichtig sein werden. Betrachtet wird die Situation an Schulen, Fachschulen und Universitäten, um ermitteln zu können, welche Potenziale aktuell und zukünftig auf dem Arbeitsmarkt vorhanden bzw. zu erwarten sind.

Ein weiterer Punkt betrifft die Perspektive hinsichtlich der eigenen Unternehmensentwicklung. Welche Ziele und Strategien sind z. B. für die nächsten 10 Jahre geplant?

D...

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