Der Boom, den Zielvereinbarungen gegenwärtig erfahren, hängt mit dem Trend zur leistungsgerechten Bezahlung zusammen. Aber nicht immer ist es sinnvoll, Ziele an Geld zu knüpfen.

Soll der Bezug zur Vergütung bestehen und fehlt die notwendige Erfahrung im eigenen Haus, ist eine externe Unterstützung ratsam. Eine zum Unternehmen passende kollektive Regelung der variablen Vergütung muss aufgesetzt werden. Existiert ein Betriebsrat, hat dieser auch beim Thema Zielvereinbarung ein Mitspracherecht.[1]

Bedenken Sie, dass die Einführung von Zielvereinbarungen so mannigfaltig in Ihr Unternehmen eingreift, dass man die Einführung als professionelles Projekt "betreiben" sollte, das i. d. R. drei große Phasen hat, für das die entsprechenden fachlichen aber auch methodischen Kompetenzen vorhanden sein sollten. Dafür würde es aber auch hilfreich sein, die für die Entwicklung und Einführung verantwortlichen Mitarbeiter, zumeist Vertreter der Personalabteilung, in der Methodik des Projektmanagements auszubilden; denn wenn man nicht sauber plant, wie man den Weg zum Ziel beschreiten will, muss man sich nicht wundern, wenn man aufgrund mangelnder Fähigkeiten im Projektmanagement das Thema Zielvereinbarungen im Unternehmen nachhaltig "verbrennt".

Geben Sie dem Projekt einen positiven Namen (z. B. "FIT4FUTURE – Moderne Vergütung für die Zukunft") und etablieren Sie ein Teilprojekt, dass die Kommunikation und das Change Management betreibt. Veränderungen in der Vergütung lassen üblicherweise alle "roten Lampen" angehen bei den Betroffenen, das muss intensiv begleitet werden, damit nicht der Flurfunk die Regie übernimmt.

Phasen der Entwicklung und Einführung eines ZV-Systems

Besonders für kleinere und mittelgroße Unternehmen sollten Zielvereinbarungssysteme möglichst einfach gehalten und Aufwand und Nutzen sorgfältig abgewogen werden. Nur wenn das System zum Unternehmen passt und auf das Geschäft abgestimmt ist, machen Zielvereinbarungen Sinn.

 
Hinweis

Professionelles Projektmanagement

Ähnlich wie bei den Long Term Incentives, ist die Auswirkung und der Aufwand, den die Einführung und Anwendung eines Zielvereinbarungssystems erfordert, Grund genug, um bei der Entwicklung und Einführung professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei sollte man wie o.g. nicht nur auf fachliches Know-how, sondern auch auf Erfahrungen in der Leitung eines komplexen Einführungsprojekts Wert legen.

Da insbesondere die Führungskräfte geschult werden müssen, um mit Management by Objectives erfolgreich umzugehen, sollte der eingebundene Dienstleister Erfahrung in der Entwicklung, aber auch im Training der Führungskräfte haben.

Wenn man wie oben vorgeschlagen auch eine Leistungsbeurteilung im System einbaut, müssen Führungskräfte erlernen, wie sie Beurteilungsfehler vermeiden. Allgemein gilt: umso besser Führungskräfte in der Anwendung des Systems trainiert und bei der erfolgreichen Umsetzung gecoacht werden, desto mehr Motivation entsteht durch die monetäre Incentivierung!

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