Maßnahmen können von allgemeinen Informationen, über Prävention und Vorbereitung, bis hin zu Katastrophenschutzübungen reichen. Egal wie umfangreich die geplanten Folgemaßnahmen ausfallen, ist es auf jeden Fall sinnvoll, mit einer allgemeinen Informationskampagne zu beginnen. Dazu können Artikel in der Betriebszeitschrift oder im Intranet gehören, Vorträge für alle Interessierten oder eine Einführung auf der nächsten Betriebs- oder Personalversammlung. Danach könnte das Thema in die einzelnen Teams getragen werden, z. B. auf den regulären Besprechungen.

Natürlich gehört das Thema auch auf die Ebene der obersten Führung. Von hier aus müssen die einzelnen Aktivitäten im Groben gesteuert werden. Aber auch das Risikomanagement der Firma oder der öffentlichen Organisation muss von hier gesteuert werden. Eine wichtige Rolle zum Umgang mit akuten Notfällen spielen hier praktische Übungen: Was tun im Fall eines Feuers? Eines Unfalls? Eines Ausfalls der IT? Aus solchen Übungen lassen sich Schwachstellen erkennen und mögliche Lösungen erarbeiten.

Einzelne Abteilungen könnten ein spezielles Interesse am Thema haben, z. B. die Personalabteilung. In einem Workshop könnten die Mitarbeiter der Personalauswahl und -entwicklung die Bereiche im Unternehmen identifizieren, in denen eine besonders gut ausgeprägte psychische Widerstandsfähigkeit hilfreich wäre. Daraus können sich weitere Kriterien für die Stellenbeschreibung und Bewerberauswahl ableiten, aber auch für die gezielte Personalentwicklung. Hier ergeben sich auch Anknüpfungspunkte für die Organisationsentwicklung: Wenn psychisch belastende Arbeitsbereiche identifiziert wurden, sollten auch die Arbeitsbedingungen so verändert werden, dass der Druck nicht überhandnimmt.

 
Wichtig

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Auch das betriebliche Gesundheitsmanagement sollte auf jeden Fall beteiligt werden, wenn die organisationale Resilienz zum Thema gemacht wird. Schließlich trägt auch das Gesundheitsmanagement selbst schon zu einer verbesserten Resilienz des Unternehmens oder der öffentlichen Einrichtung bei. Denn nur fitte, leistungsfähige und loyale Beschäftigte werden sich im Krisenfall einbringen können und wollen.

Selbstverständlich haben auch Trainings und Workshops im Rahmen der organisationalen Resilienz einen wichtigen Platz. Hier sollten Kenntnisse über Resilienz vermittelt und das Bewusstsein geschärft werden. Außerdem können ganz praktische Fähigkeiten vermittelt werden, z. B. Problemlösetechniken. Die Trainings sollten jeweils speziell auf Führungskräfte bzw. Mitarbeiter zugeschnitten sein. Für Führungskräfte lassen sich neben Trainings und Workshops auch ein gezieltes Coaching bzw. ein gesteuertes Selbstcoaching einsetzen.

Es lohnt sich, auch Teamentwicklungsmaßnahmen unter das Oberthema Resilienz zu stellen. Dabei können Fragen bearbeitet werden wie: Welche Krisen haben wir gemeinsam schon überstanden? Was hat uns dabei als Team besonders geholfen? Auf welche unterschiedlichen Stärken können wir in der Gruppe zurückgreifen? Über welches Netzwerk innerhalb und außerhalb der Firma verfügen wir gemeinsam? Wie können wir dieses Netzwerk pflegen und entwickeln? Wie können wir den Zusammenhalt untereinander stärken?

 
Praxis-Tipp

Kein fertiges Resilienz-Programm vorgeben

Da es bei der Förderung der Resilienz ja um die Entwicklung von Stärken zur Lösung von Problemen geht, muss das Unternehmen nicht unbedingt ein fertiges Programm zur Resilienzförderung anbieten. Lassen Sie doch die Mitarbeitenden ihre Problemlösefähigkeiten, ihre Kreativität und Innovationsfähigkeit gleich einmal praktisch ausprobieren, indem sie selbst nach Möglichkeiten suchen, wie die organisationale Resilienz gesteigert werden kann.

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