Der Lebenslauf enthält die meisten und wichtigsten Anhaltspunkte über die Eignung des Bewerbers.

  • Familiäre Situation (muss laut AGG nicht angegeben werden)
  • Berufserfahrung (Reihenfolge: Letzte/aktuelle Tätigkeit an den Anfang) mit Aufgaben, Inhalten sowie über- und untergeordneten Stellen
  • Schul- und Berufsausbildung
  • Besondere Qualifikationen (z. B. Weiterbildungen)
  • Besondere Leistungen, Beförderungen, Auszeichnungen und Aufenthalte im Ausland
  • Evtl. Hobbys

als Anlage zum Lebenslauf:

  • Ggf. Anerkennungsschreiben, Beförderungsbestätigungen
  • Liste von Veröffentlichungen, Vorträgen etc.
  • Referenzliste (z. B. ehemalige Vorgesetzte, Kunden etc.)
  • Ggf. ein Motivationsschreiben (auch dritte Seite genannt), das besondere Aspekte des Lebenslaufs hervorhebt, die im Anschreiben nur im geringen Maße dargelegt werden können
  • Ggf. ärztliches Attest, wenn dieses für die Position relevant ist

Aus den im Lebenslauf genannten konkreten Fakten lässt sich auf zusätzliche Informationen, die sich vor allem auf Aspekte der Persönlichkeit des Bewerbers beziehen, schließen. Diese Informationen betreffen z. B. die Mobilität des Bewerbers, die Breite seines Erfolgshintergrunds und Wissenshorizontes, seine Leistungs- und Karrieremotivation, seine Einsatzbereitschaft, die Offenheit für neue Erfahrungen und Interessenschwerpunkte.

Zur Bewertung des Lebenslaufs sollten zunächst die Fragen aus der folgenden Tabelle geklärt werden.

 

Checkliste: Auswertung des Lebenslaufes

Merkmal Bemerkung Offene Fragen
Schule/Ausbildung    
Schule/Ausbildung (vor allem bei geringer Berufserfahrung interessant)    
Welcher Schulabschluss wurde erreicht?    
Wie wurde die Schule abgeschlossen? Note:  
Wurde eine Ausbildung/ein Studium abgeschlossen?    
Wie wurde die Ausbildung/das Studium abgeschlossen? Note:  
Länge der Ausbildung/des Studiums? Dauer:  
Lücken in der Ausbildungs-/Studienzeit? Ja Nein  
Sind diese Lücken plausibel erklärt? Grund:  
Gibt es Wechsel in Ausbildung/Studium? Ja Nein  
Sind diese Wechsel plausibel erklärt? Grund:  
Wurde die Ausbildung im üblichen Zeitrahmen mit Erfolg abgeschlossen? Ja Nein  
Bei Berufsanfängern    
Tätigkeiten neben der Ausbildung?    
Eigenfinanzierung der Ausbildung/des Studiums? Ja Nein  
Praktika in unterschiedlichen Unternehmen absolviert? Ja Nein  
Berufserfahrung    
1. Tätigkeit als:    
  – Branche:    
  – Dauer:    
2. Tätigkeit als:    
  – Branche:    
  – Dauer:    
3. Tätigkeit als:    
  – Branche:    
  – Dauer:    
Ist der Bewerber unter- bzw. überqualifiziert? Ja Nein  
Spiegeln berufliche Veränderungen Weiterentwicklungen wider (Hinweis auf Erfolge)?    
Liegen Bestätigungen von Beförderungen vor? Ja Nein  
Hat der Bewerber häufig die Firma gewechselt? Ja Nein  
Werden Wechsel sinnvoll begründet? Grund:  
Sind in den Wechselgründen berufliche Ziele erkennbar?    
Gibt es Lücken/Brüche in der beruflichen Entwicklung (Hinweis auf Misserfolge)? Ja Nein  
Gibt es Lücken der zeitlichen Kontinuität? Ja Nein  
Stimmen die Zeitangaben mit den Daten in den eingereichten Unterlagen überein? Ja Nein  
Hat der Bewerber seine jetzige/letzte Tätigkeit ausreichend beschrieben? (z. B. in einer Anlage zum Lebenslauf)    
Sonstiges    
Wurden Weiterbildungen absolviert?    
Passen diese zu der ausgeschriebenen Position?    
Sind die beschriebenen Freizeitaktivitäten mit der zu besetzenden Position zeitlich vereinbar?    
Familienstand    

Wesentlich für die Bewertung des beruflichen Erfolgs sind der Verlauf und die nachvollziehbare Logik der beruflichen Entwicklung. Hier können folgende Richtlinien zur Gesamteinschätzung herangezogen werden:

  • In den vergangenen Jahren sind häufige Wechsel akzeptiert gewesen. Heute wird in häufigen Wechseln eine nicht erfolgreiche Etablierung einer Rolle oder einer Position gesehen und müssen daher intensiv hinterfragt werden. Jedoch sind Wechsel nicht unbedingt etwas Negatives, sondern je nach Branche, Position und Berufsbild sogar gerne gesehen (In Hotellerie und Gastronomie sind z. B. häufige Wechsel sogar gewünscht und gefordert).
  • Für Führungskräfte sollte die Zahl der Unternehmen, in denen sie beschäftigt waren, zwischen drei und fünf rangieren. Die Zahl kann bei Mitarbeitern aus dem Bereich Vertrieb und Marketing leicht erhöht sein, ist meist bei Mitarbeitern aus dem technischen Bereich eher etwas niedriger. Insgesamt ist sicher eine Abnahme der durchschnittlichen Dauer der Betriebszugehörigkeit zu verzeichnen, wiederholte nur ein- bis max. zweijährige Tätigkeiten sollten auf jeden Fall hinterfragt werden, sind aber fast immer auch eine wertvolle Aussage.
  • Branchenwechsel oder nicht nachvollziehbare Funktionswechsel, insbesondere Einschränkungen des Aufgabenbereichs, sollten Sie kritisch überprüfen. Für die Bewertung der Berufserfahrung haben die letzten beiden Stationen häufig natürlich eine höhere Aussagekraft als vorherige, die schon länger zurückliegen.

Auch wenn die Inhalte des Lebenslaufs entscheidend sind, sollte er auch über eine klare Struktur verfügen und einen logische...

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