Die Rückmeldungen des austretenden Mitarbeiters sind i. d. R. – sofern nicht bereits bekannt – von enormer Wichtigkeit für ein Unternehmen. Sie bieten die Chance, zukünftige ungewollte Fluktuation zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Allerdings kann man schlecht allgemeingültige Regeln aufstellen. Vielmehr muss die Bewertung eines jeden Austritts anhand der Bedeutung für das Unternehmen erfolgen. Verliert man den Mitarbeiter ungern? Hatte dieser Fach-, Branchen-, oder anderes Spezial-Know-how, das anderweitig nicht (oder nur deutlich teurer) vorhanden oder zu beschaffen ist? Schätzt man die Meinung dieses Mitarbeiters? Hatte der Mitarbeiter für das Unternehmen wichtiges Entwicklungspotenzial oder andere Kompetenzen, die nur schwer ersetzbar sind (z. B. eine stark ausgeprägte integrative Teamfunktion)?

Auf jeden Fall ist es wichtig, Feedback einzuholen, zu analysieren – ggf. zu relativieren (Feedback ist immer subjektiv!) – und im Führungsgremium zu diskutieren. Nehmen Sie auch insbesondere jegliches Feedback der austretenden Mitarbeiter zu den Themen Unternehmenskultur und -gepflogenheiten (z. B. Vergütung, Arbeitszeitregelung, PE-Angebote usw.) wie auch der organisatorischen Einbindung der Position in diese Diskussionen mit auf. Zitieren Sie idealerweise im Originalton.

Dies ist die Gelegenheit, Dinge, die man schon immer so machte, zu überdenken und firmeninterne Optimierungsprozesse anzustoßen.

Über die Diskussion im Plenum werden die (Fach-)Vorgesetzten für das Thema Fluktuation (und die enormen Folgekosten) sensibilisiert. Auf diese Weise können Mängel gemeinsam behoben und die Wiederholung einmal gemachter Fehler vermieden werden.

 
Praxis-Tipp

Folgekosten des Austritts berechnen

Nehmen Sie den Austritt eines wertvollen Mitarbeiters, bei dem die Ersatzbeschaffung mit hohem Aufwand und/oder Schwierigkeitsgrad verbunden ist, als Anlass, sämtliche Folgekosten eines Personalwechsels beispielhaft zu berechnen (Know-how-Verlust, Rekrutierungs- und Verwaltungskosten, Einarbeitung, Opportunitätskosten usw.). Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse vor dem Führungsgremium. Sie erreichen zweierlei Dinge:

  • Sensibilisierung der Führungskräfte für die Themen "Fluktuation" und "Mitarbeiterbindung",
  • höhere Wertschätzung der Serviceleistung der Personalabteilung innerhalb des Unternehmens.

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