Akteure lassen sich grundsätzlich in 4 Gruppen unterteilen (vgl. Abb. 2):

Interne Akteure

  1. Beschäftigte als Empfänger der Maßnahmen
  2. BGM-Verantwortliche/-Koordinatoren
  3. Mitglieder der Personalbetreuung/-entwicklung
  4. Mitglieder des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
  5. Mitglieder der Führungsebenen

Externe Akteure der Sozialversicherungsträger und Gewerbeaufsichtsämter

  1. Krankenkassen
  2. Berufsgenossenschaften/Unfallkassen
  3. Deutsche Rentenversicherung
  4. Ämter für Arbeitsschutz

Externe Akteure der Dienstleister mit primär wirtschaftlichen Interessen

  1. BGM-Berater
  2. Präventionsanbieter
  3. Gesundheitszentren, Sport- und Fitness-Anlagen
  4. Führungskräftetrainer
  5. Lieferanten für ergonomische Lösungen und Unterstützung im Arbeits- und Gesundheitsschutz

Externe Akteure aus Verbänden, Netzwerken, Organisationen, Hochschulen und Therapieeinrichtungen

  1. Regionale und überregionale Verbände, Vereinigungen, Gesellschaften, Netzwerke und Organisationen mit dem Fokus BGF und/oder BGM
  2. Themenspezifische Gruppen, wie z. B. Selbsthilfegruppen
  3. Kliniken und Therapieeinrichtungen mit BGM-fokussierten Präventions- und Beratungsangeboten, i. d. R. zur Prävention von Muskel-Skelett- und psychischen Erkrankungen
  4. Aus- und Fortbildungsinstitutionen, staatliche und private Bildungseinrichtungen

Abb. 2: Übersicht Akteure im BGM

Die Frage, inwieweit externe Beratung und Unterstützung für die Ein- und Durchführung eines BGM benötigt wird, muss zu Beginn durch die internen BGM-Verantwortlichen respektive durch den Steuerungskreis/ASA geklärt werden. Für gewöhnlich ist in der Startphase das fachliche Know-how der internen Akteure noch nicht so ausreichend vorhanden, dass eine erfolgreiche und strategisch durchdachte Einführung aus eigener Kraft gelingt. Zudem müssen die Aspekte Motivation und Kommunikation beachtet werden, um gleich zu Beginn ggf. vorhandene Ängste im Umgang mit Gesundheitsdaten auszuräumen, Vertrauen in die Ernsthaftigkeit des Vorhabens zu gewinnen und die Beschäftigten zum Mitmachen zu motivieren. Darüber hinaus sollte unter den Beteiligten auch ein gemeinsames Verständnis von Gesundheit definiert werden, um Diskussionen, z. B. bei der Festlegung der Vorgehensweise bei Gesundheitsanalysen, zu vermeiden.

Abb. 3 zeigt beispielhaft, wie sich ein Übergang einer zu Beginn stärkeren externen Unterstützung hin zum Aufbau einer eigenen Gesundheitskompetenz im Betrieb gestaltet. Entsprechend sind dann auch die in der jeweiligen Phase anfallenden Aufgaben auf externe Akteure zu übertragen. Die Koordinierung und Überwachung eines BGM-Projektes sollte aber von Beginn an primär durch interne Akteure erfolgen, ebenso die Verantwortung für das Vorhaben. Nur dann wird ein BGM-Projekt von den Beschäftigten als glaubwürdig betrachtet, was im Hinblick auf nachhaltigen Erfolg wichtig ist.

Abb. 3: Aufbau einer Gesundheitskompetenz im Unternehmen

Neben der Frage, wer welche Aufgaben übernimmt bzw. überhaupt übernehmen kann, sollte auch das Interesse der jeweiligen Akteure betrachtet werden.

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