Zukunftstalk Weiterbildung: Brauchen wir Startrainer?

Da immer mehr Seminare im Team oder durch Kooperationen individuell gestaltet und zusammengestellt werden, gibt es praktisch keine Startrainer mehr. Darüber sind sich die Teilnehmer auf dem Zukunftstalk der "Wirtschaft + Weiterbildung" einig.

Wirtschaft und Weiterbildung: Früher hatte jede Akademie Startrainer, die für „ihr“ Thema bekannt waren. Wo sind diese Trainerpersönlichkeiten geblieben?

Teamarbeit und Kooperation ersetzt Starkult

Jörg Schmidt: Es gibt längst keine Kopplung mehr von Seminarprodukt und Trainer. Verschiedene Trainer bilden heute ein Team und trainieren ein und dasselbe Seminar in unterschiedlichen Regionen. Pro Seminar haben wir zum Teil deutlich über 100 Termine im Jahr. Die kann man nicht über einen einzigen Trainer abdecken. Da braucht man eine Mannschaft. 

Sabine Dyas: Früher kam es vor, dass ein Trainer uns als Akademie ein Seminarthema vorschlug und auch schon ein fertiges Konzept vorbereitet hatte. Heute gibt es das nur noch selten. Wir beobachten gezielt den Markt, erkennen Trendthemen und aktuelle Bedarfe und suchen uns dann die passende Begleitung. Wir investieren gezielt in eine didaktisch und inhaltlich gute Produktentwicklung, legen viel Wert auf Formatvielfalt von Präsenz über Blended Learning bis zum Fernlernen und finden dann geeignete Trainer zum Produkt. 

Clemens Rihaczek: Wenn ein Unternehmen ein Inhouse-Seminar bucht, dann suchen wir für dieses Unternehmen auch den zu den Mitarbeitern und der Branche passenden Trainer aus. Das ist Teil unserer Wertschöpfung. Es gibt keine Trainerpäpste mehr. Unsere Kunden schauen stärker auf die Praxisrelevanz der Inhalte und der Seminarkonzepte. Was aber nicht heißt, dass die Trainer unwichtig wären.