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KI-Richtlinien für HR: Ethikbeirat stellt finale Fassung vor

Der Ethikbeirat HR-Tech beschäftigte sich 15 Monate lang mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz im Personalmanagement. Seit April liegen die Handlungsempfehlungen in der finalen Fassung vor.

Über den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) gehen die Meinungen in Gesellschaft und Wirtschaft stark auseinander: Tesla-CEO Elon Musk hält künstliche Intelligenz für gefährlicher als die Atombombe und plädiert dafür, den Einsatz klar zu regulieren. KI-Pionier Jürgen Schmidhuber will eine KI bauen, die klüger und kreativer als der Mensch ist und diesen transzendieren wird.

Öffentliche Diskussion zu Standards bei KI-Anwendungen

Vor dem Hintergrund dieser Debatte haben Dr. Elke Eller (CHRO Tui) und Michael Kramarsch (Managing Partner HKP Group) sich entschlossen, den Ethikbeirat HR-Tech zu gründen, um einen realistischen Blick auf die Einsatzmöglichkeiten zu werfen. "Wir wollen die Herausforderungen diskutieren und Lösungsansätze zeigen", sagte Eller zu den ersten öffentlichen Auftritten des Beirats 2019 und Kramarsch ergänzte: "Die Nutzung moderner Technologien braucht ethische Leitplanken."

In den ersten sechs Monaten tagte der Ethikbeirat hinter verschlossenen Türen. Das 16-köpfige Gremium machte sich ein Bild von den Anwendungsfeldern von KI in HR im In- und Ausland, lud Experten ein, sichtete die Literatur und verfasste einen Entwurf von zehn Richtlinien, der erstmals auf dem Personalmanagementkongress des Bundesverbandes der Personalmanager (BPM) im Juni 2019 vorgestellt wurde. Damit wurde die Konsultationsphase eingeleitet, in der die Ethikrichtlinien öffentlich diskutiert werden sollten. In den sozialen Medien gab es eine lebhafte Debatte, es wurden Diskussionsveranstaltungen mit Personalern, Entwicklern und Experten durchgeführt. Der Ethikbeirat sichtete alle Stellungnahmen und überarbeitete in mehreren Meetings die Richtlinien, die seit April 2020 in der finalen Fassung vorliegen.

Die Mitglieder des Ethikbeirats HR-Tech


Zum Ethikbeirat HR-Tech zählen (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Thomas Belker (Precire),
  • Andreas Dittes (Talentwunder),
  • Dr. Elke Eller (Tui),
  • Gerhard Fehr (Fehr Advice & Partners),
  • Prof. Dr. Björn Gaul (CMS Hasche Sigle),
  • Prof. Dr. Christine Harbring (RWTH Aachen),
  • Reiner Hoffmann (Deutschen Gewerkschaftsbund),
  • Prof. Dr. Bernd Irlenbusch (Universität zu Köln),
  • Anna Kaiser (Tandemploy),
  • Prof. Dr. Martin Kersting (Universität Gießen),
  • Frank Kohl-Boas (Zeit-Verlagsgruppe),
  • Michael H. Kramarsch (hkp group),
  • Torsten Schneider (Luther Rechtsanwaltsgesellschaft),
  • Prof. Dr. Katharina Simbeck (HTW Berlin),
  • Reiner Straub (Personalmagazin),
  • Oliver Suchy (DGB-Bundesvorstands),
  • Brigitte Zypries (Bundesverband Deutsche Startups).

Ethikrichtlinien für KI: Endgültige Fassung im Volltext

Die endgültige Fassung der Ethikrichtlinien wurden in Personalmagazin 04/2020 veröffentlicht. Außerdem können Sie die Richtlinien hier einsehen:

Die im Juni 2019 vorgestellte Enwurfsfassung wurde bereits in Personalmagazin 08/2019 veröffentlicht. Lesen Sie beide Ausgaben auch in der Personalmagazin-App.


Schlagworte zum Thema:  Künstliche Intelligenz (KI), HR-Software