Englischkurse: Teuer ist nicht gleich gut

Stiftung Warentest hat zwölf Anbieter von Englischkursen getestet – das Prädikat "gut" hat keiner davon verdient, die teuerste Schule bekam sogar die schlechteste Note. Doch eine gute Nachricht gibt es: Die günstigeren Kurse bieten im Vergleich eine akzeptable Qualität.

"Günstig schlägt teuer", so vermeldet es die Oktober-Ausgabe von Test, der monatlichen Zeitschrift von Stiftung Warentest. Es geht um Englischkurse, genauer gesagt solche für Fortgeschrittene. Die verdeckten Warentester besuchten Kurse von zwölf Anbietern, darunter Volkshochschulen und private Schulen. Die Preisunterschiede zwischen den Kursen sind sehr groß: Zwischen 72 und 2.000 Euro kann die Verbesserung der Englischkenntnisse die Lernwilligen kosten, allerdings variiert dabei die Anzahl der Unterrichteinheiten von Kurs zu Kurs.

Keine Sprachschule verdient das Prädikat "gut"

Doch wer glaubt, mit einem teuren Kurs auch in eine gute Qualität zu investieren, wird beim Testergebnis leider enttäuscht: Das Prädikat "gut" verdiente keine der Sprachschulen, die teuerste bekam – als einzige – sogar ein "Ausreichend". Die anderen Kurse stuften die Warentester als "befriedigend" ein. Die Bewertung stützt sich auf die Kursdurchführung und –organisation, Kundeninformation und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anbieter.

Eintöniges Lernen beim teuersten Anbieter

Dabei bieten laut Stiftung Warentest die günstigeren Volkshochschulen, bei denen die Kurse zwischen 72 und 160 Euro kosten, eine vergleichsweise gute Qualität. Am besten schnitt jedoch eine private Schule ab: Stevens Training aus Nordrhein-Westfalen. Ein dreimonatiger Kurs kostet dort 288 Euro. Zum Vergleich: Der Dreimonatskurs bei Wall Street English, der mit dem Prädikat "ausreichend" am schlechtesten bewertet wurde, kostet 2.000 Euro. Hauptkritikpunkt am teuersten Anbieter ist laut Stiftung Warentest die langwierige autodidaktische Vorbereitung, den Wall Street English den Kursteilnehmern abverlangt: Die Lerner müssen vor Kursbeginn am Computer und im Lehrbuch drei Lektionen durcharbeiten. Dieses eintönige Lernen sei nicht gerade motivierend, kommentiert Warentest. Weitere Missstände, die die Tester bei den Anbietern aufdeckten, sind veraltete Bücher und langweilig aufgemachter Unterricht.

Abwechslungsreicher Unterricht in Dresden

Ein positives Beispiel für eine gute Unterrichtsform fand die Stiftung dann aber doch noch, und zwar in Dresden: Die dortige Volkshochschule bietet einen ausgewogenen und abwechslungsreichen Unterricht und wurde deshalb mit dem Prädikat "gut" belohnt. Leider führten deutliche Mängel in den Vertragsbedingungen aber zu Punktabzügen, vermeldet Warentest, sodass die VHS letztendlich doch nicht über ein Gesamt-"Befriedigend" hinaus kam.

Den ausführlichen Test können Sie unter www.test.de kostenpflichtig abrufen.