- Für die Candidate Experience zählt jeder Bewerberkontakt
- Worauf Bewerber im Bewerbungsprozess Wert legen
- So erzeugen Sie eine positive Candidate Experience an allen "Touchpoints"
- Checkliste: So verbessern Sie die Candidate Experience

"Candidate Experience" bezeichnet die Erfahrungen, die Bewerber im Kontakt mit Unternehmen machen. Warum diese Erfahrungen wichtig sind, um Mitarbeiter zu gewinnen, lesen Sie hier.
"Candidate Experience" bezeichnet die Erfahrungen, die Bewerber im Kontakt mit Unternehmen machen. Warum diese Erfahrungen wichtig sind, um Mitarbeiter zu gewinnen, lesen Sie hier.
Der Begriff "Candidate Experience" kommt ursprünglich aus dem Kundenmarketing. Abgeleitet ist er vom Kundenerfahrungsmanagement ("Customer Experience Management"). Mithilfe des Kundenerfahrungsmanagements sollen die Kunden an möglichst vielen Kontaktpunkten, sogenannten "Touchpoints", mit dem Unternehmen und seinen Marketingmaßnahmen positive Erfahrung sammeln. Es soll so eine emotionale Bindung zwischen dem Kunden und dem Anbieter oder dem Produkt entstehen, sodass die Kunden selbst zu Markenbotschaftern werden.
Candidate Experience Management: Viele Interessenten überzeugen
Ganz ähnlich funktioniert "Candidate Experience Management": Nicht nur auf Karrierewebseiten oder Recruiting-Messen haben Bewerber Berührungspunkte zu Unternehmen, sondern an vielen weiteren Stellen, unter anderem im Gespräch mit Personalern bei telefonischen Rückfragen oder in Vorstellungsgesprächen mit Führungskräften. Werden sie während solcher Kontakte enttäuscht, können Bewerber schnell abspringen.
Ziel des "Candidate Experience Management" ist es zunächst, einen möglichst hohen Anteil von Interessenten von einer Bewerbung zu überzeugen und dann die besten Kandidaten an das Unternehmen zu binden. Im Sinne des Kundenerfahrungsmanagement kann daher formuliert werden: Candidate Experience zielt darauf ab, Interessenten zu Bewerbern und Bewerber zu begeisterten Botschaftern der Arbeitgebermarke zu machen.
Die Erwartungen des Bewerbers nicht enttäuschen
Doch häufig erleben Kandidaten im Kontakt mit Betrieben einige Unstimmigkeiten. Viele Unternehmen bauen Erwartungen mit ihren Personalmarketing-Aktivitäten auf, die bald enttäuscht werden. Zum Beispiel, wenn Firmen in ihren Hochglanzbroschüren von einer "Zusammenarbeit auf Augenhöhe" schwärmen und die Führungskraft sodann den Bewerber im Interview tatsächlich wie einen Bittsteller behandelt. Wenn am ersten Arbeitstag weder das versprochene Laptop noch das benötigte Firmenhandy vorhanden sind. Wenn die Arbeitgeber ihre Interessenten mit komplizierten und aufwendig auszufüllenden Online-Bewerbungsformularen abschrecken. Oder ganz einfach, wenn Bewerber keine Rückmeldung auf ihre Bewerbung erhalten.
Candidate Experience: Schwachstellen vermeiden
Wie können Arbeitgeber herausfinden, an welchen Stellen Bewerber abgeschreckt oder falsche Erwartungen bei ihnen geweckt werden? "Schwachstellen in seiner Candidate Experience ermittelt ein Arbeitgeber mit Benchmarking und ganz einfach durch Tests", erklärt Dr. Sebastian Dettmers, Geschäftsführer von Stepstone. Er rät dazu, ein Hauptaugenmerk auf die technische Optimierung des Prozesses zu legen: "Bewerbungsprozesse laufen heute meist bis zum Vorstellungsgespräch digital ab. Dabei ist es das Ziel, einen möglichst hohen Anteil von Interessenten von einer Bewerbung zu überzeugen. Komplexe Formulare können den Bewerbungsprozess stark beeinträchtigen und insbesondere Kandidaten mit begehrten Profilen abschrecken", sagt er.
Weiterlesen:
Kapitel 2: Worauf Bewerber Wert legen
Alle Informationen zum Thema "Candidate Experience" finden Sie auf der Themenseite.
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Der Arbeitsmarkt dreht sich gerade massiv, in eigenen Bereichen schneller als in anderen. Aber die Richtung ist klar: Wir bewegen uns von einem Arbeitgebermarkt hin zu einem Bewerbermarkt. Die Machtverhältnisse verschieben sich zugunsten der Bewerber. Vielleicht müssen wir uns sogar vom "Bewerber" verabschieden oder dem Wort eine neue Bedeutung geben? Wenn Arbeitgeber mehr und mehr mit Hilfe von Active Sourcing nach Kandidaten suchen - wer bewirbt sich da bei wem?
Arbeitgeber rufen Fachkräftemangel - Dürfen die das?
Nein, dürfen Sie nicht! Solange Arbeitgeber in der heutigen Zeit Bewerber eher vergraulen als begeistern, dürfen sie nicht Fachkräftemangel rufen. Das Jahr 2015 sollte genutzt werden, um auf die veränderte Beziehung zwischen Kandidaten und Arbeitgeber hinzuweisen, die Veränderung zu beschreiben und zu untersuchen. Schlechte Praxisbeispiele sollen sensibilisieren (siehe Auszeichnung "Goldene Runkelrübe"), gute Praxisbeispiele Mut machen, daß auch anders geht. Handlungsempfehlungen den Weg dahin weisen.
Hierzu wird es viele Blogbeiträge von namhaften Bloggern geben, es wird spezielle Veranstaltungen zum Thema durchgeführt werden, Studien werden durchgeführt werden, um mehr Datensicherheit und Einsichten zu erhalten, Webinare bieten Basis und Expertenwissen und vieles mehr. Eine Übersicht zu den verschiedenen Aktivitäten finden Sie hier im Weiteren.
http://www.competitiverecruiting.de/Das-Jahr-der-Kandidaten-2015.html
Vielleicht bekommen wir ja ein Jahr der Kandidaten?