Benefits: bAV und Wellbeing-Angebote am beliebtesten

Passende Benefits spielen eine immer größere Rolle bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung, aber auch für Engagement und Produktivität. Dabei unterscheiden sich die Wünsche der Mitarbeitenden zum Teil deutlich. Eine aktuelle Studie von WTW zeigt: Am beliebtesten ist die betriebliche Altersversorgung und auch Wellbeing-Angebote gewinnen seit der Pandemie zunehmend an Bedeutung.

Knapp ein Drittel (30 Prozent) der Mitarbeitenden ist aktiv auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber, 17 Prozent sind offen für Angebote. Das zeigt die Studie "Global Benefits Attitudes Survey" von Willis Towers Watson, für die rund 1.500 Arbeitnehmende in Deutschland befragt wurden. Die Unterschiede zwischen den Generationen sind groß: Während sich etwa die Hälfte (46 Prozent) der Generation Z nach einem neuen Arbeitgeber umsieht, sind nur 26 Prozent der Generation "Boomers" auf der Suche nach einer neuen Stelle.

Viele Vergütungssysteme wurden von der Generation Boomers und der Generation X entwickelt. Jedoch drängen nun zunehmend die Generationen Y und Z in den Arbeitsmarkt. Vertreter dieser Generationen haben andere Ansprüche an Mitarbeiterbenefits und sind entsprechend wechselwillig, wenn das Angebot nicht ihren Erwartungen entspricht. Unternehmen sollten dies im Blick behalten und die Auswahl ihrer Benefits entsprechend anpassen, wenn sie junge Talente für sich gewinnen und halten möchten.

Unterschiedliche Benefit-Wünsche je nach Generation

Unter allen Befragten sind Gehalt und Arbeitsplatzsicherheit die wichtigsten Themen, um neue Talente zu gewinnen. Jedoch gibt es große Unterschiede zwischen den Generationen. Vor allem die Generation Z legt beim Eintritt in die Arbeitswelt weniger Wert auf Job-Sicherheit. Flexible Arbeit wird als selbstverständlich wahrgenommen. Zudem stehen der Erwerb von neuen Fähigkeiten und die Karriereentwicklung im Fokus.

Um den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden, ist es daher sinnvoll, dass Arbeitgeber eine Auswahl an verschiedenen Benefits anbieten. Zudem ist es auch notwendig, das bestehende Angebot zielgerichtet zu kommunizieren und Mitarbeitende zu beraten. Benefits können nur dann zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung beitragen, wenn die Mitarbeitenden sie auch kennen. Dabei sollte auch der Kommunikationsweg auf die Wünsche der Mitarbeitenden abgestimmt werden. So sind beispielsweise 36 Prozent der Befragten der Meinung, dass Apps ein wesentlicher Bestandteil bei der Kommunikation von Benefits sein sollten.

Betriebliche Altersversorgung bleibt bevorzugtes Benefit

Laut der Studie möchten die Befragten, dass ihr Arbeitgeber den stärksten Fokus auf die betriebliche Altersversorgung (bAV) legt: 52 Prozent wünschen sich in diesem Bereich die meiste Unterstützung. Denn die langfristige finanzielle Absicherung läuft oft über den Arbeitgeber. Knapp die Hälfte (47 Prozent) gab in der Studie an, dass sie hauptsächlich mithilfe der betrieblichen Altersvorsorge für den Ruhestand spart. 57 Prozent wären sogar bereit, eine höhere Summe aus dem Monatsgehalt zu investieren, um eine großzügigere Auszahlung zu erhalten.

Erfahrungsgemäß sind Mitarbeitende grundsätzlich bereit, für die Altersversorgung zu sparen - jedoch bleibt es oft nur beim guten Vorsatz. Wenn es aber ein Angebot seitens des Arbeitgebers gibt, wird die Sparbereitschaft besser umgesetzt. Das liegt auch in der Tatsache begründet, dass Mitarbeitende ihrem Arbeitgeber großes Vertrauen entgegenbringen, ihre Einlagen verantwortungsvoll zu verwalten.

Wellbeing zunehmend wichtiger für Arbeitgeber

Neben der bAV wünschen sich Mitarbeitende auch, dass Arbeitgeber sie in den Bereichen emotionale (27 Prozent) und körperliche Gesundheit (24 Prozent) unterstützen. Für 60 Prozent der Befragten sind Gesundheitsprogramme des Arbeitgebers ein wichtiger Grund, im Unternehmen zu bleiben. Für 55 Prozent war das betriebliche Gesundheitsprogramm ein Grund dafür, zu ihrem aktuellen Arbeitgeber zu wechseln. Im Zuge der Coronapandemie hat sich auch die Nutzung von virtuellen Pflege- und Beratungsprogrammen verändert: 2019 gaben nur 13 Prozent an, dass sie solche Angebote seitens des Arbeitgebers nutzen. 2022 ist es ein Drittel (33 Prozent).

Hier zeigen sich die Folgen der Pandemie: Zuvor war emotionales und körperliches Wellbeing meist eine Privatsache. Mittlerweile ist es auch ein Thema für Arbeitgeber geworden, weil sich das Verständnis durchgesetzt hat, dass Mitarbeitende ohne Gesundheitsprobleme stärker motiviert sind, weniger unter Stress leiden und weniger Fehlzeiten verursachen. Damit sollte Wellbeing nicht nur ein weiteres Mitarbeiterbenefit sein, sondern essenziell für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Unternehmen.


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