Bildungscontrolling: Weiterbildung optimal gestalten / 4.4 Auswirkungen der durch die Maßnahme initiierten Veränderungen auf den Unternehmenserfolg: Rentabilität

Bildungscontrolling hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt durch die immer vehementer werdende Forderung, nach messbaren Wertschöpfungsbeiträgen in allen Organisationsbereichen. Bildungscontrolling bedeutet damit letzten Endes auch, den Versuch anzutreten, den Nutzen von Lernprozessen in Geldeinheiten darzustellen. Weiterbildung wird als Investition in das Humankapital bzw. in die Zukunft des Unternehmens gesehen. Sie verursacht Kosten und muss dementsprechend Erträge erwirtschaften.

Die Erfassung von Kosten, die bei der Durchführung von Bildungsmaßnahmen entstehen, ist ein Pfeiler, um die Rentabilität zu ermitteln. Diese Kosten müssen dem Nutzen gegenübergestellt werden. Die nachstehende Formel ist einfach. Die Nutzenermittlung in Geldeinheiten auszudrücken dagegen schwer.

Formel:

(Eingesparte Kosten in EUR – Kosten der Maßnahme)	× 100 ="" Rendite
Kosten der Maßnahme

Folgende Schwierigkeiten sind zu bewältigen:

• Der Umfang dessen, was als Erlerntes unmittelbar auf den Arbeitsplatz transferiert wird, ist nicht ausschließlich durch die Bedarfsfestlegung und Weiterbildungsmaßnahme bestimmt. Der Output ist also nicht unmittelbar durch den Input (in Form der Weiterbildungsmaßnahme) bestimmt. Er ist in gleichem Maße von den Rahmenbedingungen vor Ort, d. h. am Arbeitsplatz, vom Team, vom privaten Umfeld der Person und vielem mehr, abhängig. So kann es z. B. an der Akzeptanz des Gelernten durch Kollegen und durch die Führungskraft mangeln oder der Teilnehmende fände im Unternehmen optimale Bedingungen vor, hat aber privat eine Ausnahmesituation zu bewältigen, die ihn hindern das Gelernte umzusetzen etc.
• Das Erfolgskriterium einer Maßnahme liegt häufig in einer Verhaltensänderung. Deren direkte Auswirkung auf betriebswirtschaftliche Ergebnisse – z. B. das bessere Managen von Konflikten – ist teilweise nur sehr schwer bestimmbar und selten eindeutig zuordenbar.
• Lernen ist häufig ein langfristiger Prozess und der Fokus auf kurzfristig erzielbare Erträge eher kontraproduktiv. Über eine kurzfristige Betrachtung kann u. U. nur ein Bruchteil des tatsächlichen Outputs festgehalten werden.