Kurzbeschreibung

Beurteilungs- bzw Bewertungsbogen zum Festhalten erster, spontaner Eindrücke während oder unmittelbar nach dem Vorstellungsgespräch.

Vorbemerkung

Der Einsatz eines Beurteilungs- oder Bewertungsbogens während oder unmittelbar nach einem Vorstellungsgespräch dient vor allem dem Festhalten erster, spontaner Eindrücke.

Insbesondere bei einer größeren Anzahl von Bewerbern ist es schwierig, ohne schriftliche Aufzeichnung die unterschiedlichen Eindrücke auseinanderzuhalten. Häufig vergehen zwischen den einzelnen Gesprächen zudem mehrere Tage oder sogar Wochen, so dass sich die erhaltenen Eindrücke zwangsläufig verwischen.

Wichtig ist ein möglichst einfacher und übersichtlicher Aufbau solcher Beurteilungsbögen. Die Kennzeichnung der Beurteilungsergebnisse sollte möglichst schnell erfolgen können, längere Aufzeichnungen sind nicht unbedingt aussagekräftiger.

Mehrere Teilnehmer eines Vorstellungsgesprächs sind durch die gleichzeitige Benutzung von Beurteilungsbögen in die Lage versetzt, ihre Eindrücke auszutauschen und unterschiedliche Bewertungen zu diskutieren.

Gleichzeitig sollten Beurteilungsbögen nicht überbewertet werden. Je nach zu besetzender Position kann einzelnen Beurteilungskriterien keine oder nur geringe Bedeutung zukommen.

Schwerpunkte bilden in jedem Fall die arbeitsplatzrelevanten Kriterien, verglichen mit dem Eignungsprofil des Bewerbers.

Insbesondere mit Blick auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sind bei der Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von Vorstellungsgesprächen einigen Erfordernisse genüge zu leisten. Wir empfehlen:

  • Vorab Teilnahmekriterien festlegen (z.B. Vorstellungsgespräche mindestens zu zweit zu führen, d.h. Fachabteilung und Personalabteilung (Zeugenfunktion).
  • Prüfung der Kriterien/Beurteilung auf unmittelbare oder mittelbare Anknüpfungen/Bezugnahmen auf einem oder mehrere der durch das AGG geschützten acht Merkmale.

    Wissen alle Interviewer über diskriminierungsfreie Absagegründe Bescheid? Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die Checkliste diskriminierungsfreie Absagegründe, welche auch Empfehlungen zur Dokumentation der Bewerberbeurteilung enthält.

  • Aufbewahrung/Archivierung der Gesprächsunterlagen und -notizen sicherstellen.
  • Wichtig: Wissen alle Teilnehmer über zulässige und unzulässige Fragen/Themen Bescheid? Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die Übersicht Bewerbungsgespräch, Fragerecht im Einzelfall

Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass manche Bewerber eine gewisse "Warmlaufphase" benötigen, so dass sich schon im 2. Gespräch andere Eindrücke ergeben können. Auch wenn Beurteilungsbögen somit sicherlich nicht alleiniges Entscheidungskriterium für und gegen eine Einstellung sein können, bieten sie Ansatzpunkte zum Nachfassen und Abklären und sind als ein Mosaikstein bei der Suche nach dem geeigneten Bewerber anzusehen.

Checkliste: Vorstellungsgespräch, Analyse des Bewerberverhaltens

Name: ..........................................

Vorgesehene Position: ...............................

Was? ja nein

Verhält sich der Bewerber authentisch?

  • Freundliche Begrüßung?
  • Deckt sich sein Verhalten mit seiner Selbstbeschreibung in der schriftlichen Bewerbung?
   

Kennt der Bewerber seine Stärken und Schwächen? Kann er diese gut "verkaufen"?

  • Kennt der Bewerber sich gut?
  • Gibt er prompte Antworten?
  • Gibt der Bewerber präzise Antworten?
  • Führt er Beispiele aus der Vergangenheit mit an?
   
Stellt der Bewerber Fragen und gestaltet so das Vorstellungsgespräch konstruktiv mit?    
Bewahrt der Bewerber Ruhe? Kann er sich bei persönlichen Fragen angemessen abgrenzen?    
Ist sich der Bewerber seines Verhaltens bewusst?    
Hat er konkrete, realistische Gehaltsvorstellungen?    
Kennt der Bewerber den Internetauftritt und den Geschäftsbericht des Unternehmens und kann entsprechende Fragen beantworten?    
Hält der Bewerber mit Informationen "hinterm Berg"?    
Herrscht ein offenes Gesprächsklima?    
Tritt der Bewerber selbstsicher auf?    

Hält sich der Bewerber an die Kommunikationsregeln:

  • Zuhören,
  • ausreden lassen,
  • ausreichend Augenkontakt,
  • klare Aussprache und Redefluss?
   
Selbstvertrauen des Bewerbers: Etwas Aufregung am Anfang ist gestattet, jedoch sollte sich diese im Verlauf des Gesprächs legen.    
Was? trifft zu
Auftreten:  
sehr gehemmt  
unsicher  
nervös  
unbefangen  
selbstsicher  
Kleidung:  
sehr unordentlich  
nicht mein Geschmack  
ordentlich  
gut  
geschmackvoll, elegant  
Äußeres, Gepflegtheit:  
sehr ungepflegt  
wenig gepflegt  
ordentlich  
gut  
sehr gepflegt  
Kontakt, Verbindlichkeit:  
sehr zurückhaltend, unverbindlich  
wenig zurückhaltend, zu vertraulich  
etwas förmlich, reserviert  
freundlich, verbindlich  
sehr verbindlich, zuvorkommend  
Sprechweise, Aussprache:  
schwerfällig, unbeholfen  
stockend, stottern  
leise, zögernd  
gut, angenehm  
sehr gut, sehr angenehm  
Redegewandtheit:  
sehr schweigsam  
unklar, geschwätzig  
langsam  
gut  
sehr gut  
Auffassungsgabe:  
versteht schlecht  
unkonzentriert  
braucht länger  
gut  
sehr gut, schnell  
Eignung vom Typ her:  
nicht geeignet  
nu...

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