Rz. 72

Der Betriebsrat entscheidet durch Beschluss (§ 33 BetrVG).[1] Das betroffene Betriebsratsmitglied kann sich an der Abstimmung nicht beteiligen.[2] Nach zutreffender Ansicht des BAG ist es auch von der ihr vorausgehenden Beratung ausgeschlossen, sodass ein Ersatzmitglied an seine Stelle tritt.[3] Eine Selbstbetroffenheit, die zum Ausschluss führt, liegt auch bei dem Beschluss zur Beauftragung eines Rechtsanwalts für die Vertretung des Betriebsratsmitglieds im Zustimmungsersetzungsverfahren vor.[4]

 
Hinweis

Es steht nicht im Ermessen des Betriebsrats, ob er der außerordentlichen Kündigung zustimmen will, sondern er ist verpflichtet, die Zustimmung zu erteilen, wenn nach seiner Beurteilung die außerordentliche Kündigung unter Berücksichtigung aller Umstände gerechtfertigt ist.[5]

[1] Vgl. auch Thüsing, § 102 BetrVG Rz. 42.
[2] Ebenso BAG, Urteil v. 25.3.1976, 2 AZR 163/75, AP BetrVG 1972 § 103 Nr. 6.
[3] BAG, Urteil v. 26.8.1981, 7 AZR 550/79, AP BetrVG 1972 § 103 Nr. 13 (Bickel); BAG, Urteil v. 23.8.1984, 2 AZR 391/83, AP BetrVG 1972 § 103 Nr. 17 (van Venrooy); ebenso Fitting, BetrVG, § 103 BetrVG Rz. 31; GK-BetrVG/Raab, § 103 BetrVG Rz. 64; HWGNRH/Huke, BetrVG, § 103 BetrVG Rz. 67 f.; KR/Rinck, § 103 BetrVG Rz. 83.
[5] Ebenso BAG, Urteil v. 25.3.1976, 2 AZR 163/75, AP BetrVG 1972 § 103 Nr. 6.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge