Begriff

Software-Ergonomie (von griech. ergon = Arbeit und nomos = Gesetzmäßigkeit) ist die Wissenschaft, die sich mit der Anpassung von Software an die Erfordernisse des Benutzers befasst, der mit der Software eine Aufgabe erledigt (z. B. "eine Rechnung schreiben") oder einfach nur ein Ziel erreichen will (z. B. "feststellen, wann die nächste U-Bahn fährt"). Dabei wird sowohl die Dialoggestaltung ("Wie verhält sich die Software?") als auch die Informationsdarstellung ("Wie wird die Information dem Nutzer präsentiert?") einbezogen. Ziel software-ergonomischer Gestaltung ist im Ergebnis die Gebrauchstauglichkeit ("Usability") der Software. Software, die im Rahmen der Aufgabenerledigung alle Anforderungen an die Dialoggestaltung und die Informationsdarstellung erfüllt, wird als "gebrauchstauglich" bezeichnet.

 
Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung

Die Forderung nach Software-Ergonomie begründet sich aus Anhang 6.5 Arbeitsstättenverordnung. Detailliertere Hinweise für die Praxis enthält Abschn. 8.2 DGUV-I 215-410 "Bildschirm- und Büroarbeitsplätze. Leitfaden für die Gestaltung".

Für Software, die zu den Arbeitsmitteln zählt, die an Bildschirmarbeitsplätzen und Displays genutzt wird, fordert der Gesetzgeber ausdrücklich, dass die ergonomischen Anforderungen ("Grundsätze der Ergonomie") vom Arbeitgeber zu berücksichtigen sind (§ 3a Arbeitsstättenverordnung). Diese Grundsätze sind in internationalen Normen beschrieben, der DIN EN ISO 9241-110 "Grundsätze der Dialoggestaltung" und der DIN EN ISO 9241-210 "Prozess zur Gestaltung gebrauchstauglicher interaktiver Systeme". Zum Nachweis dieser Grundsätze (und zur Klärung von Streitfällen) gibt es seit 1999 ein offizielles deutsches Prüfverfahren: den Leitfaden Usability der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS).[1]

[1] Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS), Leitfaden Usability, 2010.

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