Mit dem Arbeitsschutzgesetz hat der Gesetzgeber alle Arbeitgeber dazu verpflichtet, für ihre Beschäftigten die mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdungen zu ermitteln und zu beurteilen. Wurden nun im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung erhöhte oder zu hohe Belastungen ermittelt, sollten auch geeignete Maßnahmen zur Prävention getroffen werden.

Hierzu steht den Unternehmen eine umfassende Auswahl geeigneter Präventionsmaßnahmen zur Verfügung. Vom Grundsatz her wird diesbezüglich zwischen Maßnahmen der Verhältnisprävention und Maßnahmen der Verhaltensprävention unterschieden. Die Verhältnisprävention befasst sich mit der Optimierung der technischen und organisatorischen Arbeitsbedingungen, während sich die Verhaltensprävention auf das personenbezogene, gesundheitsförderliche Verhalten der Beschäftigten bezieht. Zur Optimierung des Interventionserfolgs sollten in der betrieblichen Praxis jedoch beide Ansätze miteinander kombiniert werden.[1]

Eine weitere Klassifizierung präventiver Maßnahmen wird durch das sog. "TOP-Prinzip" vorgenommen. Nach diesem Prinzip werden folgende Kategorien unterschieden:

  • Technische Maßnahmen
  • Organisatorische Maßnahmen
  • Personenbezogene Maßnahmen

Dabei sollten technische Maßnahmen grundsätzlich Vorrang vor organisatorischen oder personenbezogenen Maßnahmen haben (Verhalten folgt Verhältnissen). Oft ist es jedoch trotz technischer und organisatorischer Maßnahmen nicht möglich, die Belastungen für das Muskel-Skelett-System und dabei insbesondere für den Rücken vollständig zu vermeiden. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Beschäftigten wissen, wie sie ihren Rücken bei belastenden Tätigkeiten gesund erhalten können.[2] Dabei kann ein rückengerechtes Verhalten die technischen und organisatorischen Maßnahmen zur gesundheitsgerechten Gestaltung der Arbeit zwar nicht ersetzen, aber sicherlich maßgeblich unterstützen.[3]

[1] Hartmann/Ellegast/Spallek: Arbeitsbezogene Muskel-Skelett-Erkrankungen. Ursachen, Prävention, Ergonomie, Rehabilitation, 2013.
[2] DGUV-I 208-033 "Belastungen für Rücken und Gelenke – was geht mich das an?".
[3] Hartmann/Ellegast/Spallek: Arbeitsbezogene Muskel-Skelett-Erkrankungen. Ursachen, Prävention, Ergonomie, Rehabilitation, 2013.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge