Die Entwicklung des Return on Prevention sowie die breit angelegte, pilotartige Ermittlung des betrieblichen Präventionsnutzens und der betrieblichen Präventionskosten belegt eindeutig, dass sich Prävention auch für Unternehmen lohnt. Der ermittelte durchschnittliche RoP von 2,2 bedeutet, dass Unternehmen, die 1 EUR pro beschäftigter Person und Jahr in betriebliche Präventionsarbeit investieren, mit einem potenziellen ökonomischen Nutzen in Höhe von ca. 2,2 EUR rechnen können.

 
Praxis-Tipp

Kommunizieren Sie den RoP

Aus betrieblicher Sicht stellt der in mehreren Studien empirisch ermittelte RoP ein sehr gutes Argument für einen wirksamen (nutzenorientierten) Arbeits- und Gesundheitsschutz dar. Botschaft: Prävention lohnt sich!

Weisen Sie beim Kommunizieren darauf hin, dass die Ermittlung des Nutzens und der Kosten durch betriebliche Experten erfolgte.

Bei Bedarf kann ein Unternehmen anhand der skizzierten Methode auch selbst den RoP für das Unternehmen ermitteln. Dazu sind folgende Fragen zu stellen:

  1. Welche Wirkung (1 = keine Wirkung … 6 = sehr große Wirkung) hat die Präventionsarbeit in unserem Unternehmen hinsichtlich der

    • Reduzierung des Gefährdungspotenzials?
    • Reduzierung sicherheitswidriger Verhaltensweisen?
    • Reduzierung der Anzahl der Arbeitsunfälle?
    • Reduzierung der Fluktuation?
    • Reduzierung der Betriebsstörungen?
    • Reduzierung der Ausfallzeiten?
    • Reduzierung der Ausschussmengen?
    • Reduzierung des Zeitbedarfs für Nacharbeiten?
    • Verbesserung der Produktqualität?
    • Verbesserung der Termintreue?
    • Erhöhung der Zahl der Innovationen und Verbesserungsvorschläge?
    • Verbesserung der Kundenzufriedenheit?
    • Verbesserung des Images in der Öffentlichkeit?
    • Verbesserung der Betriebskultur?
    • Erhöhung des Gefährdungsbewusstseins der Beschäftigten?
  2. Wie gut ist der Arbeits- und Gesundheitsschutz in unserem Unternehmen (1 = schlecht … 6 = sehr gut)?
  3. Wie würden sich zusätzliche Investitionen in die betriebliche Präventionsarbeit längerfristig auf die betrieblichen Kosten auswirken (1 = erhöhen sich, 2 = bleiben gleich, 3 = sinken)?
  4. In welchem Maße würden die betrieblichen Kosten

    • steigen (1 = sehr gering … 6 = sehr hoch)?
    • sinken (1 = sehr gering … 6 = sehr hoch)?
  5. Wie hoch sind die im letzten Jahr entstandenen Kosten für die betriebliche Präventionsarbeit? Betriebliche Präventionskosten pro Mitarbeiter/in für

    • Persönliche Schutzausrüstungen,
    • sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung,
    • bestimmte präventionsbedingte Qualifizierungsmaßnahmen,
    • Vorsorgeuntersuchungen,
    • Organisationskosten,
    • Investitionskosten,
    • Anlaufkosten.
  6. Welchen Nutzen haben unsere Präventionsarbeiten und wie stark ist dieser bei den einzelnen Nutzenarten (1 = sehr gering … 6 = sehr hoch)?

    • vermiedene Betriebsstörungen,
    • vermiedener Ausschuss und geringere Nacharbeit,
    • gestiegene Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten,
    • nachhaltige Qualitätsorientierung und verbesserte Produktqualitäten,
    • Innovationen (neue Produkte und Dienstleistungen sowie Struktur- und Prozessinnovationen),
    • höheres Image,
  7. Wie schätzen wir aufgrund unserer Erfahrungen das Verhältnis Nutzen der betrieblichen Präventionsarbeit zu den Kosten (geschätztes Nutzen-Kosten-Verhältnis)?

Anhand der ermittelten (geschätzten) betrieblichen Präventionskosten pro Mitarbeiter/in und dem geschätzten Nutzen-Kosten-Verhältnis lässt sich der "Gesamtnutzen" errechnen. Aus dem Gesamtnutzen lässt sich dann anhand der Bewertung der Nutzenarten (Frage 6) eine Differenzierung des betrieblichen Präventionsnutzens vornehmen. Damit liegen alle Daten zur Erstellung einer Präventionsbilanz entsprechend Tab. 1 vor.

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