Gerade in der betrieblichen Gesundheitsförderung gewinnt das Resilienzkonzept an Bedeutung. Es wird als eine vielversprechende Möglichkeit zur Prävention von psychischer Beanspruchung, negativen Stressfolgen und Burnout angesehen. Da auch in den nächsten Jahrzehnten mit einer zunehmenden Stressbelastung in Unternehmen gerechnet werden muss, wird die Förderung der Resilienz zu einem zusätzlichen Interventionsansatz der Gesundheitsförderung, neben der Verringerung der eigentlichen Stressbelastung.

Es wird allerdings auch Kritik am Resilienzkonzept und seiner Anwendung in der betrieblichen Gesundheitsförderung geäußert. Kritiker meinen, dass Arbeitnehmer durch die Resilienzförderung möglicherweise nur fit gemacht werden sollen für eine psychisch immer belastendere Arbeitswelt. Der Fokus solle stattdessen auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, also z. B. die Reduzierung der Stressbelastung, gelegt werden.

Dagegen lässt sich argumentieren, dass Verhaltens- und Verhältnisprävention keine Gegensätze sein müssen, sondern sich gegenseitig ergänzen können. So ist es durchaus üblich, dass Unternehmen sowohl Rücken- oder Ergonomie-Schulungen anbieten, als auch die Arbeitsumgebung nach ergonomischen Gesichtspunkten günstig gestalten. Neu entwickelte Widerstandsfähigkeiten wirken außerdem nicht nur am Arbeitsplatz, sondern sie können auch im privaten Bereich eingesetzt werden. Menschen sind in ihrer gesamten Lebenswelt hohen Stressbelastungen ausgesetzt, sodass alle Aktivitäten zur psychischen Stabilisierung sinnvoll sind.

 
Wichtig

Resilienz in der Covid-19-Pandemie

Das Beispiel einer unerwartet eintretenden globalen Krise, wie z. B. der Covid-19-Pandemie, zeigt eindrücklich, wie wichtig die psychischen Fähigkeiten zur Bewältigung von belastenden Ausnahmesituationen tatsächlich sind. Ein frühzeitiges Aneignen und Trainieren von Resilienzfähigkeiten ist dabei hilfreich.

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