Je nachdem, welches Resilienzmodell zugrunde gelegt wird, ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten zur Förderung der Resilienz. Sinnvoll scheint auf jeden Fall ein möglichst frühzeitiges und präventives Vorgehen zu sein. So gibt es in den USA seit Langem Resilienzförderungsprogramme für Schülerinnen und Schüler, auch in Deutschland wird die Resilienzentwicklung bei Kindern für sehr wichtig gehalten.

Eine gezielte Förderung der Resilienz ist ebenfalls angezeigt bei Risikogruppen, die z. B. durch ihren Beruf großen Belastungen ausgesetzt sind. In den USA wird ein Programm zur Förderung der Resilienz von Soldaten in der Armee eingesetzt. Aber auch andere Zielgruppen, z. B. Mitarbeiter auf Intensivstationen in Krankenhäusern oder in Beschwerdeabteilungen, können sicherlich von einer Resilienzförderung profitieren.

Es kann davon ausgegangen werden, dass jeder Mensch eine eigene Mischung aus Fähigkeiten und Einstellungen hat, die die persönliche Resilienz ausmachen. So können ausgeprägte Stärken in einem Bereich wahrscheinlich Schwächen in einem anderen ausgleichen. Es gibt also keinen Fähigkeitskanon, über den jeder verfügen muss, sondern eher eine Art Werkzeugkoffer, aus dem sich jeder Mensch die für ihn passenden Methoden in geeigneter Ausprägung zusammenstellt.

Da Resilienz viel mit den persönlichen Einstellungen zu tun hat, lässt sich Resilienz auch durchaus im Eigenstudium weiterentwickeln, z. B. mithilfe von Büchern. Sinnvoller erscheint jedoch die Vermittlung in Gruppen, z. B. durch Resilienztrainings, wegen der verbesserten Lerneffekte durch Lernen am Modell oder Hinterfragen und Reflektieren eigener Einstellungen.

Resilienztrainings sollten, je nach verwendetem Resilienzkonzept, einige oder alle der folgenden Faktoren thematisieren:

  • Begriffsklärung: Was ist Resilienz? Eigenschaften resilienter Menschen.
  • Einschätzung der eigenen Resilienz
  • Gesundheit und Wohlbefinden optimieren: Kraftquellen erschließen, Belastungen reduzieren.
  • Soziales Netz stärken: Einschätzung des vorhandenen sozialen Netzes und Möglichkeiten zum Ausbau oder zur Stärkung finden.
  • Probleme lösen: Verschiedene Techniken zur Lösung von Problemen erlernen.
  • Selbstvertrauen stärken: Nur das Bewusstsein, mit Krisen umgehen zu können, ermöglicht es, Probleme überhaupt aktiv anzupacken.
  • Optimismus üben: Eigene Einstellungen und Gedankenmuster erkennen, kritisch hinterfragen und ggf. zum Positiven verändern.
  • Akzeptanz von Krisen: Krisen und Veränderungen als Teil des Lebens begreifen. Krisen auch als Wachstumschancen und Möglichkeit für Lernerfahrungen erkennen lernen.
  • Resilienzentwicklungsplan: Jeder Teilnehmer an einem Resilienztraining sollte planen, welche resilienzfördernden Aktivitäten nach dem Training ausgeführt werden.

Resilienztrainings können in verschiedenen Settings angeboten werden, z. B. als offene Seminare für Teilnehmer, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen und sich im Allgemeinen nicht kennen. Auch viele Unternehmen bieten inzwischen Resilienztrainings für ihre Mitarbeiter an, teilweise auch spezielle Trainings für Führungskräfte.

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