Es ist wichtig zu wissen, welcher Weg (zu welchen Kosten) besonders erfolgreich war und wie viele Kandidaten und letztendlich Mitarbeiter für das Unternehmen gewonnen werden konnten. Dies unterstützt die Entscheidung, welche Wege weiterhin oder neu bei der Personalgewinnung beschritten werden.

Aspekte der Beurteilung:

Effektivität und Diversity

Der wichtigste Faktor in der Beurteilung der Wege ist deren Wirksamkeit, die Effektivität. Dies wird sinnvollerweise nicht nur über die Anzahl der Bewerbungen abgebildet, sondern über den Anteil der passenden Kandidaten an allen Bewerbungen. Ist dieser Koeffizient eins, reicht rein rechnerisch eine einzige Bewerbung aus, um die Stelle erfolgreich zu besetzen. Darüber hinaus sollten Diversitygesichtspunkte mit in die Betrachtung einbezogen werden. Damit ist gemeint, inwieweit unterschiedliche Talente angesprochen werden, sei es mit Blick auf Geschlecht, Ethnie, Alter oder von ihrer Entwicklung und Einstellung verschiedenartige Persönlichkeit. Dadurch wird der Talentpool erheblich vergrößert und divergierende Sichtweisen und Vorgehensweisen können zum nachhaltigen Erfolg des Unternehmens beitragen.

Kosten und Prozesse

Auf der anderen Seite stehen Kosten und Aufwand. Außen vor gelassen wird hier die Besetzungsdauer. Zu unterschiedlich sind Definitionen (Zeit der Suche, Zeit der Auswahl bis hin zur Vertragsunterschrift oder dem eigentlichen Eintritt der neuen Mitarbeiter) und Dauern, die bei langen Kündigungsfristen beim Vorarbeitgeber schnell ein halbes Jahr in Anspruch nehmen können. Nur im Einzelfall kann und sollte diesem Kriterium ausschlaggebende Relevanz zukommen. Vielmehr weist ständiger Verzug auf grundsätzlichen Überarbeitungsbedarf der Ausrichtung, Planung und Prozesse hin.

Zentrale Kenngrößen in der Gewinnung von Kandidaten

  • Analytics bei Online-Angeboten, wie Besucher-, Klick- und Verweilraten, aber auch Erfassung derlei Größen bei Offline-Aktivitäten
  • Konversionsraten, also Anzahl der Besucher einer Webseite oder auch eines Messestandes, in Relation zu denjenigen, die Interesse bekunden bzw. sich bewerben
  • Übersichten zu den Wegen, auf denen die Bewerber erreicht wurden (pro Stelle)
  • Übersicht zur Herkunft der neuen Mitarbeiter (über Stellen hinweg)
  • Anzahl der grundsätzlich geeigneten Kandidaten zu allen sich Bewerbenden (pro Weg)
  • Zufriedenheit der Bewerber durch Abfrage und Analyse von Kommentaren etc.

Die Beurteilung der Gewinnungswege wird mit der jeweiligen Stelle, also für Auszubildende, Absolventen sowie Fach- und Führungskräfte in verschiedenen Fachbereichen, variieren.

 
Praxis-Tipp

Ein zielgruppenabhängiger Mix an Kanälen, der zum Unternehmen passt

Wegen der zielgruppenabhängigen Differenzen sind auf Unternehmensebene regelmäßig verschiedene Kanäle zu etablieren. Generell geht die Tendenz weg von Printanzeigen hin zur Nutzung aktiver Wege. Während die zielgruppenabhängige Wahl verschiedener Wege unabdingbar ist, sollte auch darauf geachtet werden, dass das Vorgehen zur Kultur und zum Image des Unternehmens passt.

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