Der Arbeitsmarkt ist dynamisch und auf der einen Seite von Mangel, aber punktuell auch von Überfluss geprägt. Nicht jeder interessante Bewerber passt zum gesuchten Anforderungsprofil oder die für den Kandidaten geeignete Position ist bereits besetzt. Oft wird nur ein Kandidat eingestellt und allen anderen, unter Umständen fast ebenso gut passenden Bewerbern, wird abgesagt. Damit gehen potenziell interessante Kandidaten verloren und bewerben sich beim nächsten Unternehmen. Die aufgewandten Kosten sind aber schon entstanden und die für die Gewinnung aufgewandte Zeit verloren. Aus diesem Grund kann es sich lohnen, einen eigenen Kandidatenpool aufzubauen und zu pflegen. Vor allem dann, wenn öfters ähnliche Profile zu besetzen sind.

Die Kandidaten, welche sich im Pool befinden, sollten regelmäßig kontaktiert werden, um in Erinnerung behalten zu werden. Nur wenn die Daten der Personen und das Einverständnis der Datenspeicherung immer wieder aktualisiert werden, ist eine rechtssichere und lohnende Nutzung des Pools auch möglich.

Insbesondere mit Blick auf Einstiegspositionen bietet es sich für größere Unternehmen an, eine eigene Talentdatenbank aufzubauen, zu pflegen und zu nutzen. Man spricht hier dann auch von Talent Relationship Management, kurz TRM.

Dabei geht es nach der Identifikation der Schlüsselzielgruppe um die Identifikation und Selektion von Kandidaten für den Pool. Zur Bindung bieten sich unterschiedlichste Maßnahmen, von Grußkarten zum Geburtstag und zu Weihnachten bis hin zu Kaminabenden und Mentorenprogrammen. Wichtig ist die bevorzugte Ansprache von Poolmitgliedern bei der Besetzung möglicher Stellen. Nur dann wird sich dieser als feste Größe im Recruitingprozess erfolgreich etablieren.

 
Praxis-Tipp

Eigener Pool als erste Sourcing Datenbank festschreiben

Wenn ein Kandidatenpool im Unternehmen aufgebaut und im Sinne von Talent Relationship Management gepflegt wird, muss dieser auch bei der Suche an erster Stelle kommen. Die reine Profilspeicherung reicht nicht aus. Regelmäßiger Kontakt mit den Kandidaten, z. B. auch aktiv über Mentoren aus den Fachbereichen, fördert die Bindung an Ihr Unternehmen noch vor dem Einstieg. Die Nutzung der Datenbank für Stellenbesetzungen ist das Ziel. Erfolgreiche Besetzungen sollten entsprechend auch im Netzwerk kommuniziert werden. Auch wenn Kandidaten im Pool selbst nicht zum Zuge kommen, haben diese wiederum Netzwerke, die ebenso Potenzial bergen.

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