Die von Donabedian[1] in die Dimensionen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität unterteilte Qualität wurde mittlerweile noch um die Dimensionen Planungs-/Konzept- oder auch Assessmentqualität ergänzt. Innerhalb dieser Dimensionen haben Ruckstuhl, Kolip und Gutzwiller die in Tab. 1 aufgeführten Parameter unterschieden.

 
Strukturqualität Konzept- und Planungsqualität Prozessqualität Ergebnisqualität
  • Trägerschaft
  • Organisation
  • Vernetzung
  • Kommunikationsstruktur
  • Qualifikation der Mitarbeiter
  • Gesamtziele des Projektes und Strategien
  • Abklärung von Bedarf und Bedürfnis
  • Projektplanung
  • Feedbackschlaufen
  • Qualitätsziele
  • Dokumentation
  • Umgang mit Konflikten
  • Zielerreichung und Wirkung bei der Zielgruppe
  • Günstige Kosten-Nutzen-Verhältnisse
  • Nachhaltigkeit

Tab. 1: Qualitätsparameter[2]

In Anlehnung daran stellt das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen eine Übersicht zu Qualitätsinstrumenten in der Gesundheitsförderung und Prävention dar. Dabei wird der Qualitätszirkel insbesondere für die Dimensionen Konzept- und Planungsqualität sowie für die Dimension Prozessqualität genannt. Die Dimension Konzept- und Planungsqualität bezieht sich auf die Abklärung von Bedarf und Bedürfnis. Mit Bedarf ist die Notwendigkeit und die Relevanz eines Gesundheitsproblems, mit Bedürfnis sind die subjektiven Aspekte gemeint.[3] Letztere zeigen, ob die Zielgruppe für das bestehende Gesundheitsproblem sensibilisiert ist.

Dies sind gute Ansätze, um über eine Qualitätszirkelarbeit zu prüfen, ob die Maßnahmen des BGM tatsächlich dort ansetzen, wo Bedarf besteht, und ob die Mitarbeiter für das Gesundheitsproblem ausreichend sensibilisiert sind. Denn gerade hier liegt oftmals in der BGM-Praxis eine große Hürde. Oder besser gesagt, eher eine große Chance. Denn gerade in der Information und Sensibilisierung von Mitarbeitern zu bestimmten Gesundheitsgefährdungen liegt ein wichtiger Schritt zum Erfolg von Maßnahmen im BGM. Wenn ein Unternehmen es schafft, frühzeitig Informationen über diese Parameter zu bekommen, kann die Umsetzungsstrategie jederzeit entsprechend angepasst werden. Auch hier gilt: jedes Unternehmen hat seine eigenen informellen Wege und Zugänge zu den Mitarbeitern.

Die Prozessqualität bezieht sich hingegen auf alle Abläufe, die während eines Projektes anfallen. Durch die Qualitätszirkelarbeit können Probleme in der Umsetzung schnell erkannt und ein geeigneter Umgang damit diskutiert werden. Der Vorteil liegt auf der Hand. Erreichen die Informationen über Abweichungen und Probleme in der Umsetzung von BGM-Maßnahmen erst bei der Evaluation zum Ende einer Maßnahme die verantwortlichen Gremien, ist es für dieses Projekt/diese Maßnahme bereits zu spät.

[1] Donabedian (1966): Evaluating the quality of medical care. The Milbank Memorial Fund quarterly, 44, 166–203.
[2] Modifiziert nach Ruckstuhl/Kolip/Gutzwiller (2001): Qualitätsparameter in der Prävention, in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.), Qualitätsmanagement in Gesundheitsförderung und Prävention. Grundsätze, Methoden und Anforderungen (Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, Bd. 15), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln.
[3] Ruckstuhl/Kolip/Gutzwiller (2001): Qualitätsparameter in der Prävention, in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.), Qualitätsmanagement in Gesundheitsförderung und Prävention. Grundsätze, Methoden und Anforderungen (Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, Bd. 15), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln.

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