"Qualität" im Projekt bedeutet nach DIN 8402 gewisse "Erfordernisse zu erfüllen". Die Planung bezieht sich dabei sowohl auf die Produkt- als auch auf die Prozessqualität. Auf Basis einer guten Qualitätsplanung ist nach Start des Projektes eine Aussage darüber zu treffen, wie gut das Projekt läuft. Eine gute Produktqualität innerhalb einer Mitarbeiterbefragung zeigt sich z. B., wenn die Anforderungen an wissenschaftliche Gütekriterien erfüllt sind (Objektivität, Reliabilität, Validität) und darüber hinaus weitere Grundregeln der empirischen Sozialforschung eingehalten werden (Verständlichkeit, Präzision der Sprache, Dauer der Durchführung, Skalierung von Fragebögen).[1]

Wenn Vorher-Nachher-Vergleiche angestellt werden sollen, ist die Aufnahme anonymisierter Personen-Codes von Vorteil. Gute Prozessqualität wird daran erkannt, dass Betriebsräte frühzeitig in den Prozess, d. h. in die Auswahl und Methodik der Analyseinstrumente, eingebunden werden (gem. § 87 BetrVG), aber auch, wenn Mitarbeiter rechtzeitig informiert, der Datenschutz sowie Anonymität des Einzelnen berücksichtigt werden und die Ergebnispräsentation nicht später als 4 Wochen nach Abschluss der Analysephase erfolgt.[2] Weitere Qualitätskriterien für erfolgreiche BGM-Projekte finden sich in der Luxemburger Deklaration der EU für betriebliche Gesundheitsförderung und im Leitfaden Prävention der gesetzlichen Krankenkassen. Im Leitfaden sind auch die einzelnen Leistungsarten der GKV und deren Förderkriterien zu finden.

 
Praxis-Tipp

Abschließender Hinweis zur Projektplanung

Sichern Sie den Erfolg Ihres Projektes durch eine gute Planung! Nicht selten fallen darauf ca. 25–30 % des gesamten zeitlichen Aufwandes an. Das ist gängige Praxis. Nur so ist die Möglichkeit einer finalen Projektbewertung überhaupt gegeben. Beispiel: Für die Einführung eines ganzheitlichen BGM in einem mittelständischen Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten und einer Projektlaufzeit von 2 Jahren ist durchaus mit 6–9 Monaten Planungszeit zu rechnen. Diese Information ist wichtig für die verantwortlichen Akteure sowie den Auftraggeber.

[1] Diekmann: Empirische Sozialforschung. Grundlagen – Methoden – Anwendungen, 6. Aufl. 2012, S. 479 ff.
[2] Vgl. Weinreich/Weigl: Unternehmensratgeber betriebliches Gesundheitsmanagement. Grundlagen – Methoden – personelle Kompetenzen, 2011, S. 338.

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