Eine im Allgemeinen für die betroffenen Mitarbeiter günstigere Form des Gruppenoutplacements kommt immer dann in Betracht, wenn Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen ihre Personalanpassung langfristig planen können oder kraft Gesetz bzw. Tarifvertrag auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten müssen. Die Bereitschaft bestimmter Mitarbeiter zur quasi freiwilligen Trennung vom bisherigen Arbeitgeber ist bei Kopplung des Beratungsangebots mit einem positiven Anreiz (Abfindung in attraktiver Größenordnung) naturgemäß wesentlich größer. Soweit es sich dabei um Beamte handelt, ist eine Neupositionierung praktisch auf adäquate Beamtenbesoldungsgruppen beschränkt. Da der Begriff Outplacement mit dem unfreiwilligen Verlust des Arbeitsplatzes besetzt ist, wird für diese Beratungsleistung meist eine andere neutralere Bezeichnung gewählt, z. B. berufliche Neuorientierung, berufliche Perspektivenberatung u. a. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über typische Unterschiede im Ergebnis der veränderten Beratungssituation:
Typische Unterschiede von Gruppenoutplacement und Beruflicher Perspektivenberatung
Gruppenoutplacement | Berufliche Perspektivenberatung |
---|---|
gekündigte Mitarbeiter | ungekündigte, mehr oder weniger veränderungswillige Mitarbeiter |
Trennungsschock, Selbstzweifel, Bedarf an "Trauerarbeit" | Entwicklung der Überzeugung von der Sinnhaftigkeit eines beruflichen Wechsels; direkter Übergang zur analytischen und orientierenden Arbeit |
hoher psychischer und Zeitdruck, Motivation zur schnellen Problemlösung | geringer Druck, Gefahr der Zeitvergeudung durch die Teilnehmer |
optimistische Haltung wird erst aufgebaut | optimistisches, selbstsicheres Auftreten stärker ausgeprägt |
Bewerbung aus der Kündigung heraus | Bewerbung aus einer Festanstellung |
Projektdauer im Durchschnitt 3-6 Monate | Projektdauer 9 Monate bis zu 2 Jahren |
Teilnehmerkreis eindeutig definiert | Teilnehmerkreis völlig offen oder ebenfalls definiert |
Vertraulichkeit der Beratung ein Punkt unter anderen | unterschiedliche Definition der Vertraulichkeit der Beratung |
neue Position auf bisherigem Niveau oder mit Abstrichen davon akzeptabel | Verbesserung der beruflichen Position angestrebt (insbesondere bei völlig offenem Teilnehmerkreis und Unkündbarkeit), was nicht selten die Vermittelbarkeit einschränkt; z. T. Suche nach neuen Positionen nur im Konzern (sogenannter interner Arbeitsmarkt) oder im öffentlichen Dienst |
selten finanzielle Beteiligung des Unternehmens an Weiterbildungsmaßnahmen | häufig finanzielle Beteiligung des Unternehmens in festgelegtem Rahmen an erforderlicher Weiterbildung |
Erfolgsbewertung nach Anteil der betreuten Mitarbeiter mit einer neuen beruflichen Perspektive | z. T. eingesparte Personalkosten in Relation zu Beratungskosten; geringere Vermittlungsquote selbst in längerem Zeitraum (besonders wenn finanzielle Anreize für Förderung der Wechselwilligkeit fehlen) |
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