Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) oder auch nur die Durchführung von Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit (BGF) erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits drücken steigende Krankenstände und die Sorge um den Erhalt der Arbeitsfähigkeit bis zur Rente, andererseits steigert ein BGM die Arbeitgeberattraktivität. Schaut man in die Umsetzung, dominieren immer noch unspezifische Angebote, weshalb Unternehmen auch den Nutzen solcher Maßnahmen infrage stellen. Gleichzeitig ist aber auch ein Trend zur Professionalisierung des BGM/der BGF zu erkennen, da Arbeitgeber zunehmend genau diesen Nutzen einfordern. Mittendrin findet man stets den Gesundheitstag. War er früher neben der Rückenschule und dem Obstkorb der zentrale Baustein in der Gesundheitsförderung, stellt sich heute eher die Frage nach der sinnvollen Verwendung, d. h. einem Wertbeitrag für die Ziele in einem BGM.

Ein Tag oder vielmehr der ein- bis zweistündige Besuch eines betrieblichen Gesundheitstags wird sicherlich nicht den Krankenstand senken. Vielmehr ist der primäre Nutzen in der Sensibilisierung zu sehen, da Mitarbeiter durch Kurzvorträge über Gesundheitsthemen informiert und durch die Teilnahme an Check-ups für die eigene Gesundheit sensibilisiert werden. Ziel kann demnach nur sein, dass es bei dem einen oder anderen Mitarbeiter klick macht und er sich entschließt, etwas oder mehr für seine Gesundheit zu tun. Wie passt nun der Gesundheitstag in ein zielorientiertes BGM? Letztlich kann der Gesundheitstag strategisch betrachtet 3 Funktionen einnehmen:

  1. Kick-off-Veranstaltung für das BGM

    Zu Beginn eines BGM müssen Führungskräfte und Mitarbeiter informiert werden. Neben der formellen Info über Aushang, Intranet und kurze Infoveranstaltung, kann auch die Durchführung eines Gesundheitstags zur Info beitragen. Durch die Möglichkeit, sich zu Gesundheitsthemen zu informieren, Gesundheitstests durchzuführen und damit sensibilisiert zu werden, können Mitarbeiter und Führungskräfte in "weicher" Form an das Thema Gesundheit im Betrieb herangeführt werden.

  2. Information und Motivation für anstehende Maßnahmen

    Neben der grundlegenden Information über ein anstehendes BGM eignet sich der Gesundheitstag insbesondere für die Ankündigung von Maßnahmen. Während der Veranstaltung können Inhalte und Ablauf der Maßnahmen, z. B. ein Stress-Präventionsprogramm oder ein Rückencoaching am Arbeitsplatz, erläutert werden. Es bietet sich an, die Inhalte von Kurzvorträgen oder Gesundheitstests auf die Themen der anschließenden Programme auszurichten, sodass die Beschäftigten sensibilisiert und zur Teilnahme motiviert werden. Im Idealfall stehen die Termine für die Maßnahmen bereits fest und die Mitarbeiter können sich schon auf dem Gesundheitstag anmelden.

  3. Jährlich wiederkehrende, niederschwellige Sensibilisierungsmaßnahme im Rahmen eines BGM

    Steter Tropfen höhlt den Stein. Folgt man dieser Redewendung, ist es ratsam, immer wiederkehrend durch einen jährlich stattfindenden Gesundheitstag über das Thema Gesundheit zu berichten und Beschäftigte dafür zu sensibilisieren. Damit dieser aber auch stets spannend ist und es sich lohnt, daran teilzunehmen, sollte im Vorfeld der Bedarf an Themen abgefragt werden. Sei es durch eine kurze Mitarbeiterbefragung zur Auswahl von möglichen Themen oder dem Einbezug einzelner Mitarbeiter in die Auswahl der Themen für den Gesundheitstag. Für den Erfolg von Gesundheitstagen ist der Einbezug der Beschäftigten elementar.

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